Öffnungszeiten/
Kontakt:
Die Hügelgräberfelder am Saazkogel können ganzjährig besichtigt werden.
Anfahrt:
Von Graz über die A2 (Südautobahn) in Richtung Wien bis zur Ausfahrt Gleisdorf-Süd, dann auf der B 68 dem Raabtal in südöstlicher Richtung folgend bis Gniebing (kurz vor Feldbach). Dort nach rechts, Richtung Süden, auf die alte L 227, über die Bahngeleise und die Raab (vorbei an der Gniebinger Mühle) ca. 1 km bis zum neuen Kreisverkehr, wo man in Richtung Paldau abzweigt. Nach weiteren ca. 2 km fährt man, direkt gegenüber den Saazer Teichen, rechterhand den Tafeln ‚Grieberg’ bzw. ‚Saazkogel‘ folgend auf schmaler Asphaltstraße bergan und gelangt, nach ca. 500 m sich wieder nach rechts (Tafel ‚Saazkogel’) wendend, auf einem Waldweg (gut befahrbar) bis zum Plateau mit der Saazkogel-Kirche.
GPS-Koordinaten:
N 46.953239° –
E 15.834347° (erstes der beiden kleinen hallstattzeitlichen Gräberfelder am Hügelgrat westlich der Kirche;
das zweite, noch einmal gut einen halben Kilometer weiter westlich gelegene hallstattzeitliche Gräberfeld, mit den GPS-Koordinaten
N 46.955291° –
E 15.826907°, ist im Gelände bzw. auch im 3D-Airborne Laser Scanning kaum mehr auszumachen) bzw.
N 46.954717° –
E 15.837300° (großes römerzeitliches Hügelgräberfeld am Nordhang des Saazkogels).
So
finden Sie die
Hügelgräberfelder |
|
Die auf dem Hügelgrat bzw. am Nordhang des Saazkogels gelegenen insgesamt drei Hügelgräberfelder hat wohl – wie so oft – nur ihre Lage im Wald vor dem Planieren durch Pflügen im Mittelalter und in der Neuzeit bewahrt.
Die beiden kleineren Gräberfelder auf dem Höhenrücken westlich der Kirche (zwei Gruppen von jeweils etwa zehn unterschiedlich großen und hohen Tumuli) gehören der älteren und mittleren Hallstattzeit (Ha C, ca. 800 – 600 v. Chr.) an. Einige – mitunter nur mehr aus Altnachrichten überlieferte – Funde lassen auf einst durchaus reiche Grabbeigaben schließen (z. B. Eisentrensen, Fragmente von Bronzegefäßen oder auch ein goldüberzogener Eisenring). Andere Bestattungen (auch in bislang noch ungestörten Hügelgräbern) waren hingegen eher bescheiden ausgestattet, was wiederum auf eine stark hierarchisch gegliederte Gesellschaftsstruktur hinweist. Den Siedlungsresten nach zu schließen, war die den Hügelgräberfeldern zugehörige hallstattzeitliche Siedlung am Gipfelplateau des Saazkogels wohl nicht allzu groß und höchstwahrscheinlich auch unbefestigt. Keramikfunde datieren sie, den beiden Gräberfeldern entsprechend, in die frühe bis mittlere Hallstattzeit (Ha C, ca. 800 – 600 v. Chr.).
Beim dritten, am Nordhang des Saazkogels gelegenen Gräberfeld handelt es sich hingegen um ein norisch-pannonisches, also aus provinzialrömischer Zeit (1. – 3. Jahrhundert n. Chr.) stammendes Hügelgräberfeld, das zu der großen, am Südhang des Saazkogels gelegenen römerzeitlichen Siedlung (‚vicus’) gehörte (vgl. hier Nr. 08). Mit insgesamt 80 heute noch erkennbaren Grabhügeln (viele davon alt gegraben und massiv gestört) zählt es zu den größten Hügelgräberfeldern der Steiermark.
In annähernd südost-nordwestlicher Orientierung erstrecken sich die Tumuli in drei langgestreckten Reihen auf einer Länge von etwa 360 Metern. Die nördlichste und kürzeste Reihe hält deutlich Abstand zu den beiden südlichen Reihen, was auf eine ehemals in diesem ‚hügelfreien’ Bereich verlaufende ‚Gräberstraße’ schließen lässt. Im Jahre 1999 machte ein im mittleren südlichen Bereich des Gräberfeldes umgestürzter Baum Rettungsgrabungen des Bundesdenkmalamtes nötig. Im Ausriss des großen Wurzelstockes waren an einem der Hügel (Hügel Nr. 41) Keramikfragmente und Leichenbrand zu Tage getreten. Wie die Untersuchungen ergaben, barg dieser eine Grabhügel nicht weniger als sieben (!) Bestattungen (in drei Hauptbelegungsphasen). Den reichen Beigaben (Keramik- und Glasgefäße, Bronzefibeln und -beschläge, Eisennägel, eine Kupfermünze aus flavischer Zeit, Glasperlen, etc.) nach zu schließen, setzte die Belegung im ausgehenden 1. Jahrhundert n. Chr. ein und endete um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr., umfasste also einen Zeitraum von gut 50 Jahren. Wie die anthropologischen Untersuchungen des Leichenbrands ergaben, ist eine der Bestattungen einer Frau, eine weitere einem Kind zuzuweisen, alle übrigen sind geschlechtsspezifisch nicht näher bestimmbar. Bemerkenswert ist bei den Beigaben schließlich auch noch das Vorkommen von Obstkernen, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um Pfirsichkerne handelt … |