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Kontakt:
Das Areal der ehemaligen Höhensiedlungen am Kapfensteiner Kogel kann ganzjährig besichtigt werden.
Anfahrt:
Von Graz auf der A2 (Südautobahn) bis zur Ausfahrt Gleisdorf-Süd und weiter dem Raabtal folgend bis Feldbach (auf der B 68) bzw. Fehring (auf der B 57). Von dort nach Süden auf der L 204 (Radkersburgerstraße) ca. 7 – 8 km bis Kapfenstein.
GPS-Koordinaten:
N 46.889793° –
E 15.976951° (Schloss Kapfenstein)
So
finden Sie das Areal
der ehemaligen Höhensiedlungen |
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Ursprünglich handelte es sich bei dem malerisch von Schloss Kapfenstein bekrönten und mit Weingärten an seinen Hängen bestandenen steil aufragenden Basaltfelsen um einen bereits vor ca. zwei Millionen Jahren erloschenen Vulkankegel. Die von den Kapfensteinern in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaute Burg präsentiert sich heute als unregelmäßiger, um zwei Innenhöfe angelegter Schloss-Komplex. Der mittelalterliche Baukern liegt um den inneren Burghof, während der äußere Hof Anfang des 17. Jahrhunderts durch Überbauung des ehemaligen Burggrabens mit einem neuen Wohngebäude bzw. überhaupt erst Anfang des 19. Jahrhunderts durch Schließung der offenen Südseite entstand. Im Obergeschoss des Schlosses ist heute eine interessante paläontologisch-mineralogische Sammlung zum Tertiär der Oststeiermark untergebracht.
Die beeindruckende Lage und hervorragende Fernsicht ins umliegende oststeirische Hügelland prädestinierte den 461 Meter hoch aufragenden und das Umland um gut 200 Meter überragenden Basaltkegel freilich bereits lange vor dem Bau der mittelalterlichen Burg als idealen Platz für eine prähistorische Höhensiedlung. Der gesamte Umfang des Kegel-Plateaus lässt sich am besten ermessen, wenn man bis zur heutigen, nördlich des Schlosses gelegenen Grabkapelle der Schlossbesitzer (seit 1918 die Familie Winkler-Hermaden) wandert. Der als ‚Herz-Jesu-Kapelle’ bekannte, überkuppelte und von einem anmutigen Zwiebelhelmtürmchen bekrönte Rundbau wurde im Jahre 1701 errichtet. Von hier aus bietet sich auch ein schöner Blick in nördlicher Richtung zum nächsten Vulkankegel, den eine in ihrer Silhouette noch vertrautere und mächtigere Anlage, die Riegersburg, krönt (vgl. hier Nr. 05). Die seit längerem bekannte, aber nie wissenschaftlich erforschte Höhensiedlung auf dem Plateau des Kapfensteiner Kogels dürfte eine beachtliche Siedlungsfläche von etwa 15 Hektar umfasst und sich in Form von Hütten über mehrere Terrassen erstreckt haben. Dies lässt reiches, an die Oberfläche gefördertes Fundmaterial (Reibplatten, Webstuhlgewichte, Gefäßkeramik) vermuten, das zeitlich vor allem der ausgehenden Urnenfelderzeit (Ha B, ca. 1.000 – 800/750 v. Chr.) zuzuordnen ist, während ab dem Beginn der Hallstattzeit (Ha C, ca. 800/750 – 600 v. Chr.) die Zahl der Funde wieder deutlich nachlässt.
Im Bereich der ausgedehnten späturnenfelderzeitlichen Höhensiedlung traten aber auch ältere, spätbronzezeitliche Keramikfunde (aus der Zeit um 1.300 – 1.200 v. Chr.) zu Tage (wie z. B. rundbauchige Kegelhalsgefäße, konische Töpfe und profilierte Henkelschalen). Damit erweist sich der Kapfensteiner Kogel aber auch als eine der wenigen (bislang bekannten) Höhensiedlungen aus der späten Bronzezeit in der Steiermark, befanden sich doch – von ganz wenigen Ausnahmen, wie z. B. dem Wildoner Schlossberg, abgesehen – beinahe alle bislang bekannten Siedlungen aus dieser Zeit in Tallage.
Wiederholt wurden im Bereich des Kapfensteiner Kogels schließlich auch noch jüngere Lesefunde aus der Latènezeit (ca. 450 – 15 v. Chr.) aufgesammelt. Bedauerlicherweise dürften heute jedoch bereits sämtliche, also auch die aus der späten Urnenfelderzeit stammenden, bedeutendsten Siedlungsschichten weitgehend zerstört sein. Das ergaben mehrere, Mitte der 1990er-Jahre gemeinsam vom Landesmuseum Joanneum und vom Bundesdenkmalamt durchgeführte Begehungen, bei denen auf der betreffenden Parzelle besonders starke Störungen festgestellt werden mussten, die durch das Rigolen (Umgraben mit einem Tiefpflug) bei der Anlage eines Weingartens verursacht worden sind. |