Steirisches Vulkanland - Archäologie

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  32. Hügelgräberfeld ‚Grössinger Tanner’ bei Tieschen
(Marktgemeinde Tieschen, Katastralgemeinde Grössing)
     

Öffnungszeiten/
Kontakt:

Das Hügelgräberfeld ‚Grössinger Tanner‘ bei Tieschen kann ganzjährig besichtigt werden.

Anfahrt:
Auf der A9 (Pyhrnautobahn) von Graz in Richtung Slowenien bis zur Ausfahrt Vogau/Straß. Weiter auf der L 208 (bzw. ab Gosdorf auf der B 69) ostwärts Richtung Bad Radkersburg bis kurz vor Halbenrain und dann nordwärts auf der B 66 (Gleichenbergerstraße) in Richtung Bad Gleichenberg. Nach ca. 2,5 km Abzweigung nach rechts (Richtung Osten) auf die L 259 (Purklastraße) bzw. nach weiteren ca. 2 km (beim Kreisverkehr) nach Norden, auf die L 235 (Steintalstraße), auf der man, nach weiteren ca. 3,5 km, Tieschen erreicht. Vom Ortszentrum ca. 500 m nach NW (Richtung Grössing, auf der Tannerstraße, über den Drauchenbach), dann im rechten Winkel rechts weiter auf der Tannerstraße etwa 500 m in Richtung NO, bis zu einem kleinen Wäldchen, in dem sich das Hügelgräberfeld befindet (Hinweistafeln ab dem Ortszentrum von Tieschen).


GPS-Koordinaten:
N 46.793182° –
E 15.943810°

So finden Sie
das Hügelgräberfeld

Das in einem kleinen Wäldchen nördlich von Tieschen, direkt an der Straße nach Grössing gelegene Hügelgräberfeld ‚Grössinger Tanner’ steht seit 1992 unter Denkmalschutz. Es umfasst über 40 Grabhügel unterschiedlicher Größe, mit Höhen von knapp einem halben Meter bis annähernd zwei Metern und Durchmessern zwischen drei bis 15 Metern. Die mächtigsten Hügel gruppieren sich im Süd- und Südostbereich, während die kleineren Tumuli im nördlichen Abschnitt des Gräberfeldes (das eine Gesamtfläche von ca. 160 x 100 Metern einnimmt) in relativ lockerer Streuung angeordnet sind. Wie so oft haben sich die Hügelgräber nur im bewaldeten Bereich erhalten, während sie auf der südlich angrenzenden Ackerparzelle der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung zum Opfer fielen.
 
Beinahe alle Hügel zeigen Spuren von Störungen bzw. älterer Grabungstätigkeit, war der ‚Grössinger Tanner’ doch seit den 1930er-Jahren verstärkt Ziel von ‚Grabungen’ ambitionierter lokaler Heimatforscher. Um dem ein Ende zu bereiten, erfolgten 1951 erste offizielle Grabungen des Landesmuseums Joanneum, die anhand der Funde (Ton- bzw. Glasgefäße, Fiebeln, Münzen) und Befunde eine Datierung des Gräberfeldes in die römische Kaiserzeit erlauben.
 
Der Größe des Gräberfeldes und der Ausstattung seiner Hügelgräber nach gehörte die Nekropole im ‚Grössinger Tanner’ ursprünglich wohl zu einer ausgedehnteren römischen Siedlung, deren genaue Lage bislang aber noch nicht bekannt ist. Im September 2005 erfolgte eine archäologische Untersuchung in einem der größten Grabhügel des Gräberfeldes (Hügel Nr. 22). Wie von den Altgrabungen bereits bekannt, wies er einen zentralen steinernen Grabeinbau auf. Im Südabschnitt des Hügels konnten noch insgesamt fünf ungestörte römische Brandgräber freigelegt werden. Zwei Bestattungen lagen im Inneren eines rechteckigen Grabeinbaus, der aus Basaltbruchsteinen aufgeschichtet war und zwei separate Kammern aufwies. Den Funden nach (Keramikfragmente sind nun in einer Vitrine beim JUFA-Tieschen zu besichtigen, vgl. hier Nr. 33) datieren diese Gräber in das 2. Jahrhundert n. Chr. Sie waren wohl für eine ganze Familie (oder auch Sippe) angelegt worden.



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