Öffnungszeiten/
Kontakt:
Der Kalkbrennofen am Taxberg kann ganzjährig besichtigt werden.
Anfahrt:
Von Graz auf der A2 in Richtung Wien bis zur Ausfahrt Gleisdorf-Süd. Weiter dem Raabtal zuerst in südöstlicher Richtung folgend auf der B 68 bis Feldbach und dann nach Süden auf der B 66 in Richtung Bad Gleichenberg. Wo die Bundesstraße bald nach Untergiem in den Wald eintritt und in zwei lang gezogenen Kehren ansteigt, stößt man östlich der ersten Kehre auf den direkt an der Straße gelegenen Fundplatz.
GPS-Koordinaten:
N 46.914390° –
E 15.893604°
So
finden Sie
den Kalkbrennofen |
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Wo die Bundesstraße B 66 von Feldbach nach Bad Gleichenberg bei Klausen in lang gezogenen Kehren ansteigt, steht östlich der ersten Kehre ein rekonstruierter spätmittelalterlicher Kalkbrennofen. 2001 war man hier bei der Anlage eines Radweges auf kreisförmige Bodenverfärbungen und verschlackte Gesteinsbrocken gestoßen. Die daraufhin eingeleiteten archäologischen Untersuchungen ergaben, dass es sich hier um Reste von insgesamt drei in die Hangböschung gesetzte Kalkbrennöfen handelte.
Da die unteren Partien eines der (insgesamt drei) Öfen noch relativ gut erhalten waren (besonders das östliche Segment des Ofens, das noch in der Hangböschung steckte) konnte dieser als Rekonstruktion wiederaufgebaut werden.
Der Gesamtbefund zeigte einen in die Böschung eingetieften schachtartigen Feldofen zylindrischer Form, wobei die zu brennenden Kalksteine schichtweise auf einer Bank um die Feuermulde hochgewölbt wurden. Das kuppelförmige und über das Erdreich hinausragende obere Ende des Ofens wurde vor dem Brand mit Reisig überdeckt und mit Lehm verstrichen. Die Befeuerung erfolgte von der im Freien befindlichen westlichen Seite des Ofens aus, also am Hangfuß, wobei über eine große Rundbogenöffnung bis zu zwei Meter lange Holzscheiter eingeschoben werden konnten.
Einigen wenigen Keramikfunden und einer C-14-Datierung nach erfolgte der Ofenbetrieb und die Kalkgewinnung im Taxberger Wald von der Mitte des 15. Jahrhunderts an bis in die Zeit um 1600. Gelegen im alten Herrschaftsgebiet von Schloss Hainfeld, lieferten die nahen Kalksteinlagerstätten das erforderliche Rohmaterial, wobei sich das Vorkommen brennbaren Kalksteins interessanterweise nur auf diese Gegend der Südoststeiermark (bis hinüber nach St. Anna am Aigen) beschränkt. Und da die Öfen auch mit Brennholz aus dem umgebenden Herrschaftswald von Schloss Hainfeld beschickt wurden, war die Kalkproduktion wohl ebenfalls herrschaftlich – auch wenn dazu bis dato noch keine Urkunden oder Rechnungen aufgetaucht sind.
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