Steirisches Vulkanland - Archäologie

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  14. Hügelgräberfeld ‚Hofwald’ bei Kohlberg
(Marktgemeinde Gnas, Katastralgemeinde Kohlberg II)
     

Öffnungszeiten/
Kontakt:

Das Hügelgräberfeld ‚Hofwald‘ bei Kohlberg kann ganzjährig besichtigt werden.

Anfahrt:
Auf der A2 von Graz in Richtung Wien bis zur Ausfahrt Gleisdorf-Süd und weiter dem Raabtal folgend auf der B 68 bis Rohr an der Raab. Von dort in südlicher Richtung bis Paldau, von wo aus man, nach zuerst ca. 1,5 km (auf der L 216) in Richtung Westen und dann ca. 5 km (auf der L 250, ‚Kohlbergstraße‘) in Richtung Süden, den Ort Kohlberg erreicht. Vom südlichen Ortsende weiter auf der Straße Richtung Obergnas biegt man nach ca. 500 m, kurz vor dem großen Silo der Fa. Gsellmann (‚Kohlbergmühle’), rechterhand in einen Feldweg, der (nun nur mehr zu Fuß begehbar) leicht bergan ca. 50 m bis zum Waldrand führt. Dort im Wald hangaufwärts geradeaus weiter, stößt man nach ca. 100 m auf einen einzelnen, knapp 2 m hohen großen Grabhügel bzw., auf gleicher Hanghöhe und ca. 300 m in nördlicher Richtung, auf das gesamte Gräberfeld.


GPS-Koordinaten:
N 46.901108° –
E 15.794395° (Gräberfeld)
bzw.
N 46.898264° –
E 15.794681° (einzelner Grabhügel im Süden)

So finden Sie
das Hügelgräberfeld

Etwa 500 m südwestlich des Ortskerns von Kohlberg liegt an einem nach Osten abfallenden bewaldeten Geländerücken das bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannte Hügelgräberfeld ‚Hofwald’. Es besteht aus insgesamt noch 23 mehr oder weniger gut im Gelände sichtbaren Tumuli, die Höhen von bis zu knapp zwei Metern bei maximalen Durchmessern von bis zu elf Metern erreichen. Die beiden größeren Hügel am östlichen (unteren) Rand des Gräberfeldes weisen massive Störungen auf, die kleineren Grabhügel scheinen z. T. noch ungestört zu sein. Weitgehend unversehrt präsentiert sich auch noch ein ca. 300 Meter weiter südlich, ebenfalls im Wald und ungefähr auf gleicher Hanghöhe gelegenes einzelnes Hügelgrab, das eine Höhe von ca. zwei Metern und einen Durchmesser von etwa elf Metern aufweist.
 
An drei weiteren in seiner unmittelbaren Nachbarschaft (in den beiden nördlich angrenzenden Parzellen) gelegenen und bislang noch unbeachteten Tumuli fanden 1992 – 1994 archäologische Untersuchungen der Universität Graz statt. Der größte der drei Grabhügel wies eine Höhe von knapp zwei Metern, bei einem Durchmesser von 13,5 Metern auf. Er enthielt in seinem Inneren eine Steinkiste aus insgesamt vier Kalksteinplatten von ca. einem halben Meter Höhe und 90 bzw. 60 Zentimeter Länge. Neben Holzkohle und Knochenklein enthielt die Steinkiste mehrere Gefäßfragmente, Eisennägel, Bronzenieten und das Fragment einer Gürtelschnalle. Außerhalb der Steinkiste wurden nachträglich noch zwei Nachbestattungen eingebracht; eine davon enthielt eine gut erhaltene Dreifußschale mit Deckel.
 
Von den beiden benachbarten Tumuli, die nur mehr eine Höhe von ca. einem Meter aufwiesen, barg einer in seinem Inneren ein Mauergeviert von annähernd vier Metern im Quadrat. Das Trockenmauerwerk, das aus drei Lagen übereinander geschichteter Kalkbruchsteine bestand, ruhte auf einer gemörtelten Rollierung aus Kieselschotter. Der geringen Mauerhöhe (von nur maximal 30 Zentimetern) wegen, dürfte es sich hier jedoch weniger um eine Grabkammer, als vielmehr um eine Steinumstellung mit zwei (?) Bestattungen in Form zweier Brandgruben gehandelt haben.
Insgesamt bestätigen die Ergebnisse der archäologischen Grabungen die schon länger gehegte Vermutung, dass hier ein norisch-pannonisches Hügelgräberfeld des 1./2. Jahrhunderts n. Chr. vorliegt. Der zu den Grabhügeln gehörende Siedlungsplatz wird wohl am ehesten in Richtung Talboden zu vermuten sein.


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Gestaltung: Manfred Fassold, Heinz Kranzelbinder
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