Steirisches Vulkanland - Archäologie

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  35. Burgruine Klöch
(Markt- und Katastralgemeinde Klöch)
     

Öffnungszeiten/
Kontakt:

Öffnungszeiten der Burgruine: Von Ostern bis Ende Oktober täglich von 12 – 18 Uhr.
Veranstaltungen des ‚Klöcher Kultursommers’: Von Juni – September in der ‚Kulturarena’ der Burgruine.
+43 (0) 3475 5070
info-kloech@aon.at
www.kloech.com


Anfahrt:
Auf der A9 von Graz in Richtung Slowenien bis zur Ausfahrt Vogau/Straß. Weiter auf der L 208 (bzw. ab Gosdorf auf der B 69) ostwärts Richtung Bad Radkersburg bis Halbenrain, wo man nach Norden (Richtung Fehring) abbiegt und auf der L 234 (Klöcherstraße) nach ca. 5 km Klöch erreicht. Die Burgruine (Hinweistafeln) ist vom nördlichen Ortzentrum aus bequem per Auto über den ‚Hochwarthweg‘ (kleiner Parkplatz vor der Ruine) oder zu Fuß über den ‚Romantikweg’ erreichbar.


GPS-Koordinaten:
N 46.767053° –
E 15.967478°

So finden Sie
die Burgruine

Nördlich oberhalb des gleichnamigen Ortes liegt auf einem gegen Südosten, Süden und Westen steil abfallenden Basaltkogel die Burgruine Klöch. Nach Nordosten wird der Kogel durch einen in den Fels gehauenen Graben gesichert, durch den heute die Straße (Richtung Hochwarth) führt.
 
Ursprünglich wohl schon im 13. Jahrhundert als Grenzfeste gegen Ungarn erbaut, befand sich die Burg im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie Wolfsauer, die vermutlich in einer ersten Ausbauphase die mächtige Schildmauer im Nordosten samt südwestlich anschließendem Palas sowie den imposanten Wohnturm errichten ließ. Im 17. Jahrhundert noch weitgehend intakt – wie ein Stich von Georg Matthäus Vischer von 1681 bezeugt – wurde die bald danach unter rasch wechselnden Besitzverhältnissen stehende Burg (ab 1724 gehörte sie den Grafen Stürgkh, davor lange Zeit den Stubenbergern) bereits im 18. Jahrhundert dem Verfall preisgegeben. 1997 wurde die Ruine, die sich nach wie vor in Privatbesitz befindet, von der Marktgemeinde Klöch für 50 Jahre gepachtet und revitalisiert. Durch die Errichtung einer ca. 35 Meter hohen Aussichtswarte in (bzw. über) dem wieder begehbar gemachten Turm sowie einer Freilichtbühne im Burghof (‚Kulturarena’), steht sie nun den Besuchern für Besichtigungen und Veranstaltungen während der Sommermonate zur Verfügung.
 
Vom Kern der weitgehend aus dem örtlich anstehenden Basalt errichteten alten Burganlage hat sich die vier Stockwerke hohe, gut zweieinhalb Meter starke Schildmauer im Nordosten (an der Hauptangriffsseite) noch recht gut erhalten. Dem Mauerwerk nach wurde sie im 14. Jahrhundert erbaut. Lediglich im obersten Geschoß weist sie eine Öffnung auf, die wahrscheinlich von einem Um- und Ausbau des 15. / 16. Jahrhunderts stammt und einst wohl auf einen Balkon führte. Der südwestlich an Schildmauer bzw. Palas angebaute und durch die Sanierungsarbeiten (über eine Wendeltreppe) wieder begehbare sechsgeschossige Wohnturm misst annähernd acht Meter im Quadrat (bei einer Mauerstärke von mehr als zwei Metern). Pro Geschoß beherbergte er lediglich ein Gemach, wobei sich in den Fensternischen teilweise noch steinerne Seitensitze erhalten haben. Die Mauerstruktur des Turms ähnelt der der Schildmauer, wobei das regelmäßige Bruchsteinmauerwerk mit der auffallenden Ecksteinsetzung auf eine Entstehungszeit noch im frühen 14. Jahrhundert verweist.
 
Wohl der ersten Bauphase der Burg im 13. Jahrhundert entstammt der im Westen, Süden und Osten noch teilweise erhaltene Altbestand der Ringmauer (vor allem an der Westseite ist in den unteren Lagen noch romanisches Quadermauerwerk auszumachen). Das gegen Süden und Osten weniger steil abfallende Gelände war schließlich noch durch weitere Mauerzüge, die einen Zwinger bildeten, gesichert; sie gehören aber bereits der letzten Ausbauphase der Burg im 16. Jahrhundert an.
 
Ein interessantes Detail aus der Burggeschichte: Im 15. Jahrhundert, als die Burg bereits aus dem Besitz der Wolfsauer in den der Emmerberger übergegangen war, musste der damalige Burghauptmann, Ritter Perenhart von Klech, der sich bei einem Radkersburger Juden hoch verschuldet hatte, von seinem Dienstherrn, Dietegen von Emmerberg, ausgelöst werden. Dietegen brachte die verpfändeten Weingärten zur Einlösung, wobei diese urkundlich 1444 überlieferte Transaktion den ersten sicheren Beleg für den heute so bedeutenden Weinanbau in Klöch darstellt. (Bekannt ist vor allem der ‚Klöcher Traminer‘, der hier, auf den sonnenverwöhnten Hängen und nährstoffreichen Vulkanböden, sein vielgerühmtes ‚Edelrosenbukett‘ besonders gut entfalten kann.)



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