Öffnungszeiten/
Kontakt: Von 1. Mai bis 31. Oktober: Mi – So 10 – 12 und 14 – 17 Uhr. An den übrigen Tagen, an Feiertagen sowie in den Wintermonaten nach telefonischer Vereinbarung (auch bei Bussen Voranmeldung erbeten): Familie Praßl/Waltensdorfer,
A-8343 Trautmannsdorf 295,
+43 (0)3159 45422
office@freilichtmuseum-trautmannsdorf.at
www.freilichtmuseum-trautmannsdorf.at
Anfahrt:
Von Graz auf der A2 (Südautobahn) bis zur Ausfahrt Gleisdorf-Süd und weiter auf der B 68 dem Raabtal folgend bis Feldbach. Von dort in südlicher Richtung auf der B 66 bis Gleichenberg Dorf. Dort nach rechts (in Richtung Westen) der L 251 (Trautmannsdorferstraße) und dem Wegweiser ‚Trautmannsdorf‘ gut 1 km folgen, ehe man, erneut rechts abbiegend (Hinweisschild), nach weiteren ca. 1,5 km das Freilichtmuseum erreicht.
GPS-Koordinaten:
N 46.885904° –
E 15.876039°
So
finden Sie
das Freilichtmuseum |
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Das bereits 1983 von Johann Praßl in Untergiem gegründete ‚Museum im Troadkostn zu Giem‘ übersiedelte im Oktober 2010 in einer spektakulären Aktion nach Trautmannsdorf, wobei sämtliche Museumsgebäude am alten Standort ab- und am neuen wiederaufgebaut wurden. Im Laufe der Zeit ständig erweitert, umfasst das Museum bis heute insgesamt acht z. T. historische Bauten aus der südöstlichen Steiermark. Sie beherbergen mehrere tausend Ausstellungsstücke, die von der Ur- und Frühgeschichte, der Römerzeit, dem Mittelalter und der Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg und in die Nachkriegszeit reichen und den Besuchern das Leben und Wirken der Bevölkerung in dieser Region sehr anschaulich vor Augen führen. Archäologisch interessante Exponate sind im ‚Troadkostn I‘ ausgestellt, wobei dieser (ursprünglich 1748 in Wolfsberg im Schwarzautal errichtete) Getreidespeicher selbst bereits ein wertvolles historisches Baudenkmal darstellt.
Die Vitrinen sind nach unterschiedlichen Themen gegliedert: ‚Vulkane und Meere‘ beispielsweise dokumentiert die vor ca. 16 Millionen Jahren einsetzende erste große vulkanische Ausbruchsphase, der die ‚Gleichen Berge‘ bei Gleichenberg ihre Entstehung verdanken, während die Burgkogel von Riegersburg, Kapfenstein und Straden erst infolge der zweiten vulkanischen Tätigkeit, vor ungefähr zwei Millionen Jahren, entstanden (insgesamt gibt es im steirischen Vulkanland über 40 solcher mit Asche gefüllte Vulkanschlote!).
Weitere Vitrinen mit Überschriften wie ‚Roden und Urbarmachen‘ ‚Fruchtbarer Lebensraum‘, ‚Lehm – Feuer – Ton‘ zeigen anhand zahlreicher Exponate die seit der Jungsteinzeit (um 5.500 – 2.500 v. Chr.) in der Südoststeiermark nachgewiesene menschliche Besiedlung, die vor allem in der Urnenfelderzeit (ca. 1.200 – 800/750 v. Chr.) und Hallstattzeit (ca. 800/750 – 450 v. Chr.) durch Funde von unterschiedlichen Fundplätzen sehr reichhaltig bezeugt ist.
Während die Vitrinen ‚Auf Nahrungssuche‘, ‚Not und Notwendigkeit‘, ‚Schutz und Trutz‘, ‚Gestein, Kalk, Kohle‘, ‚Schweiß und Brot‘ bzw. ‚Altes Handwerk‘ vor allem mit neuzeitlichen Exponaten bestückt sind, zeigt die mit ‚Schmuck und Geld‘ betitelte Vitrine wieder zahlreiche antike, römerzeitliche (aus dem 1. – 4. Jahrhundert n. Chr. stammende) Schätze (wie Münzen, Fibeln, Nadeln, Ringe, Anhänger, Schlüssel, Pfeilspitzen, Gewichte, Glasgefäßfragmente, etc.), die meist in Untergiem bzw. am Saazkogel bei Paldau gefunden wurden.
Von besonderem archäologischem Interesse ist schließlich auch noch der nur wenige Meter weiter oberhalb des ‚Troadkostns I‘ im Gelände des Freilichtmuseums aufgestellte römerzeitliche Grabhügeleinbau (‚Objekt 3/1998‚ Tumulus‘). Die aus großen Steinblöcken zusammengesetzte rechteckige Grabkammer wurde 1998 im Zuge einer Notgrabung des Bundesdenkmalamtes im römerzeitlichen Hügelgräberfeld ‚Steinberg‘ in Leitersdorf im Raabtal freigelegt. Allerdings wurde die Grabkammer nicht in der hier rekonstruierten Form angetroffen, da der Grabhügel bereits fast vollständig planiert war. Zudem erwies er sich auch noch als alt beraubt, das eigentliche Grab war, bis auf wenige Leichenbrand- und Beigabenreste, entfernt und die Blöcke lagen in der Verfüllung des Beraubungsgrabens verstreut. Der Fund einer großen (beinahe einen Meter langen) bearbeiteten Basaltsteinplatte lässt allerdings die hier gezeigte Rekonstruktion des ursprünglichen Steineinbaus als sehr wahrscheinlich erscheinen, wobei die Steinblöcke samt aufruhender Deckplatte ursprünglich wohl auch nicht vermörtelt waren.
Heute z. T. wieder mit einem von Gras bewachsenen Erdhügel bedeckt, zeigt dieser (hypothetisch rekonstruierte) massive Steineinbau jedoch recht gut, wie man sich bei einigen (wenn auch nicht bei allen) Grabhügeln deren ‚Innenleben‘ vorzustellen hat.
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