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Uhrmacher
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Die Großuhrmacher waren bis in das 18. Jahrhundert mit den Schlossern in einer Zunft zusammen. Eiserne Konsol- und Turmuhren mit einer Waagehemmung hatte man bereits im 14. und 15. Jahrhundert in Betrieb. 1570 wird ein landschaftlicher Uhrenmacher erwähnt.

Uhren, deren Laufwerk, Schlagwerk, Zifferblatt und Kasten aus Holz bestehen, konstruiert und baut in Mühldorf bei Feldbach Anton Seeher.

Uhrmacher Anton Seeher

Das sensationelle an diesen Holzlaufwerken ist nicht nur, dass diese Uhren eine verhältnismäßige exakte Genauigkeit aufweisen, sondern dass der Konstrukteur und Erbauer der Uhren völlig erblindet ist. Die Uhrwerke, die Anton Seeher baut, sind den ältesten Uhrwerken nachempfunden. Anton Seeher entwickelte auch einige technische Konstruktionen, die einige dieser Uhren zu einzigartigen Zeitmessern machen. Alle Teile der Uhren wie Uhrwerk, Schlagwerk, Zifferblatt und Uhrkasten entstehen in der Hauswerkstätte. Nachdem Seeher erblindet ist und Zahnräder und andere Teile nicht nach genauem vorherigen optischen Anzeichen fräsen, schnitzen und schneiden kann, entwickelte er eigene Lehren, mit deren Hilfe er in völliger Finsternis und mit viel Fingerspitzengefühl die Uhrteile anfertigen kann. So entstehen Antriebsrad, Minutenrad, Zeigerrad, Kronenrad mit Triebling, bei Spindeluhren die Spindel mit Waagebalken und Gewichten, falls sie nicht aus Metall sind und von einem Schlosser oder Schmied angefertigt werden. Vier unterschiedliche Modelle von Spindeluhren mit Waagebalken fertigt Anton Seeher in seiner Hauswerkstätte an.

Das historisch älteste und auch von der Konstruktion her gesehen technisch einfachste Modell benötigt für die Zeitanzeige nur einen Uhrzeiger, den Stundenzeiger und, um das Uhrwerk anzutreiben, ein an einer Hanfschnur hängendes Zuggewicht und ein kleineres Gegengewicht.

Eine Holzuhr mit demselben Spindellaufwerk wie zuvor beschrieben, jedoch mit zwei Zeigern, erfordert ein zusätzliches Zeigerwerk, das von Seeher speziell für diese Uhr entwickelt wurde.

Das Uhrwerk bleibt bei allen Spindeluhren dasselbe. Hinter dem Uhrwerk wird das Schlagwerk angebaut, das entsprechend der Schlagkombinationen konstruiert werden muss.

Spindeluhrenwerke

 

Ein Schlagwerk mit Halb- und Stundenschlag, besteht grundsätzlich aus vier Zahnrädern, dem Windflügel, dem Schlossscheibenrad mit der Stundeneinteilung und dem auf die Messingglocke schlagenden Holzhammer. Für diese Uhr sind zwei Schnüre mit Gewichten, die sowohl das Uhrwerk als auch das Schlagwerk aufziehen, notwendig. Weit komplizierter ist die Konstruktion eines Schlagwerkes, das jede Viertelstunde und volle Stunde schlägt. Um dieses Schlagwerk mit Spindeluhr in Gang zu halten, sind drei Gewichte mit Gegengewichte notwendig. Ein Gewicht für das Uhrwerk, eines für den Viertelstundenschlag und eines für den Stundenschlag.

Ungewohnt ist die Konstruktion einer Spindeluhr, deren Zeiger sich nicht im Uhrzeigersinn, sonder in die entgegengesetzte Richtung drehen. Das Ziffernblatt bei dieser Uhr ist mit den Zahlen der Stunde ebenfalls in gegensätzlicher Richtung bezeichnet. Oder eine Spindeluhr, bei der sich nicht die Zeiger, sondern das Ziffernblatt zur Zeitanzeige dreht.

Bei der Langpendeluhr oder Ankeruhr wird das Uhrwerk und das Schlagwerk mit einer Schnur und Gewichten und dem Pendel angetrieben.

Das Kronenrad der Spindeluhr wird durch das Ankerrad, einem Zahnrad mit schräg eingeschnittenen Zähnen und dem darüberliegenden Anker, ersetzt. Weiters unterscheidet sich die Spindeluhr durch den Antrieb über die Spindel und Waagebalken von der Pendeluhr, die über den Pendel angetrieben wird. Von der Konstruktion her ist die Pendeluhr technisch aufwendiger. Eine Turmuhr, deren Zahnräder und der größte Teil der 400 Einzelbestandteile aus Holz sind, baute in Grabersdorf (Bezirk Feldbach) Josef Rauch, einer der letzten Uhrwerk von Josef RauchKirchturmuhrmechaniker und Turmuhrbauer Österreichs. Der gelernte Elektriker hat als Schüler mit dem Uhrenbau begonnen und sein Wissen durch die praktische Anwendung, ohne eine lehr dafür abgelegt zu haben, perfektioniert. Rund 600 Turmuhren wurden im Laufe von 5 Jahrzehnten von der Firma Rauch umgebaut und einige davon neu gebaut. Das Meisterwerk befindet sich im Wohn- und Firmengebäude in Grabersdorf. Es entstand zwischen 1944 und 1947. Ein Uhrwerk aus rund 400 Einzelteilen, nach einigen Plänen konstruiert, mit Zentralantrieb für 4 Funktionsbereiche, einem Pndel ohne Steigrad und ohne Anker. Die Gehgenauigkeit wird durch den überschweren 2,45 Meter langen Pendel und reibungslose Aufhängung erzielt.

Das Westminster Schlagwerk lässt alle viertel Stunden eine Melodie mit je einer dazukommenden Melodie erklingen, sodass zur vollen Stunde vier Melodien zum Erklingen kommen. Somit werden pro Stunde am Uhrwerk 16 Melodien geschlagen. Die volle Stunde schlägt die Glocke im darüberliegenden Glockenturm noch dazu.

Für den Bau von Zahnrädern und diversen Einzelteilen verwendete Josef Rauch verleimtes Ahornholz. Jedes Rad erfordert, bis es zum Präzisionslaufwerk wird, fünf Arbeitsgänge. Vorerst wird die Radgröße berechnet, die Zähne in der richtigen Größe grob ausgeschnitten und mit der der Laubsäge fein nachgeschnitten.

Aufgezogen wird das Uhrwerk vom 180 kg schweren Gewicht, das alle 6 Stunden elektrisch nachgezogen wird. Vom Uhrwerk weg führt ein 40 Meter langes Stahlseil zur Hausvorderseite, wo das aus Zinnblech handgetriebene Ziffernblatt hängt. Dieses Seil treibt die Uhrzeiger an. Das Ziffernblatt zeigt die Mondphasen, die vier Jahreszeiten und das Schaltjahr. Erweitert wurde das Uhrwerk für die Anzeige der Mondphasen, der Sternkonstellation und der vier Jahreszeiten mit den Schaltjahren.   

Einer der bekanntesten Dorfuhrmacher war Franz Neubauer sen. in Krusdorf bei Straden. Den Kern seiner Werkstatt bildete ein kleiner Tisch, der in einer Ecke in der Bauernküche stand. Dort lag auch all das Werkzeug, das er für seine Uhrreparaturarbeiten benötigte. Interessiert an der Kunst seines Vaters zeigte sich bereits als Kleinkind Sohn Alois Neubauer, der nach dem Tod des Vaters die Werkstatteinrichtung nach Bad Gleichenberg übersiedelte und dort Uhren verschiedenster Technik repariert und gebrochene Teile nachfertigt. Mit einfachsten Geräten und ohne dass es dafür Anleitungen gibt, fertigt Neubauer Ersatzteile wie Anker, Zahnräder oder Schlüssel an, bringt verstummte Uhren wieder zum Ticken und Schlagen und vervollständigt sie durch den bau von neunen Uhrkästen oder Ziffernblättern.

In der Werkstatt Alois Neubauer, sie ist im Stiegenhaus seines Wohnhauses eingerichtet, befindet sich auch eine kleine Sammlung von alten Uhren. Darunter Uhren mit Repetitionsschlagwerk, Spindeluhren, Taschenuhren, Standuhren, Flugzeuguhren, eine Holzuhr und Pendeluhren mit kurzen und langen Pendeln.

© www.vulkanland.at - Team
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