Gute heimische Produkte zu sich nehmen, dabei Gespräche führen und somit Wohlbefinden erlangen ist das Ziel dieser Region. Aus diesem Grund werden im Vulkanland neue qualitativ hochstehende Produkte produziert, altbewährte Kochrezepturen aus dem Vulkanland gesucht und wieder in den Speiseplan aufgenommen. >>>Rezepte
Ein überaus wichtiges Speisengut waren der Sterz oder die Sterze. Der gebackene Sterz ist der einzige, der den Namen "Sterz" verdient. Sterz ist der halbaufgehende des Morgens, alle weichen Tommerl, die Heiden-, Weizen- und Türkentommerl und alle aufgehenden Germgerichte wie Gugelhupf, Reindling oder gefüllter Germstrudel. Der weiche Tommerl ist der "dörre Sterz", die anderen Tommerl sind "aufgehende", "halbaufgehende" und "gefüllte". Wichtig dabei ist, dass alle Sterze im Rohr gebacken werden.
Untrennbar mit dem Frühstück war die "saure Suppe" und der "Frühstückstommerl" verbunden.
Mittags durfte die Grünspeise nicht fehlen. Im Sommer waren es Salat, Frischkraut und Rüben und im Winter und Frühjahr Sauerkraut und saure Rüben. Der Mittagstisch des Alltags weist gewöhnlich drei Richte auf. Als erste Richt gibt es die Suppe, bei den Berglern vereinzelt zuerst den Salat. Als zweite Richt die Gemüseschüssel mit aufgelegten Fleischstückchen und als dritte Richt eine derbe Mehlspeise, ein weicher Tommerl, ein gekochter Heidensterz oder ein Strudel.
Das übliche Abendessen bestand aus Bohnen und Brein. Zur Erdäpfelzeit gab es im Rohr in der Schale gebratene Erdäpfel und an schweren Arbeitstagen auch Heidensterz und einen dicken Grießkoch danach. Der Brein war ein mit Milch zubereiteter Hirsch- oder Pfennichgraiß. War keine Milch vorhanden wurde der Brein mit Wasser zubereitet und hieß "Stierbrein".
Das feinere Gebäck in früheren Zeiten, zu festlichen Anlässen, waren die "Gfladelten Krapfen", die heute als "Strauben" bezeichnet werden. "Herzkrapfen" gab es zu Fasching und an hohen Festtagen. "Krapfen" gab es einmal zu Fasching, sonst bei Hochzeiten und Primizen in Gasthäusern. Die Zubereitung erfolgte meist im eigenen "Krapfenmodel". Spagatkrapfen bereitete man an besonderen Festtagen zu und bei Hochzeiten und Primizen wurde der "Prügelkrapfen" gebacken.
"Dörrte Birn, Zwetschken und Kletzn" waren eine Köstlichkeit im Winter, Dörrobst gekocht wurde an den Weihnachtstagen aufgetischt. Dörrobst kam auch ins weihnachtliche Kletzenbrot. Zu Weihnachten wurde ein aufgehender Tommerl (Potize) oft mit Nüssen gefüllt zubereitet. Aus weißem Mehl mit Milch und Germ wurden große Laibe Weihbrote zu Ostern gebacken. Zu Allerheiligen gab es die "Bäckernudel" oder ein "Lezelt". Die kleinen, rundlichen Laibln aus Brotteig hießen "Haligenstrizl". Der große geflochtene Allerheiligenstriezel war das Patengeschenk für das Godenkind. Nach der Geburt eines Kindes bekam die Mutter von der Patin einen beinahe meterlangen geflochtenen Striezel, aufgeputzt mit Vogerln, Ringerln, Sträußerln und Herzerln aus Teig. Dazu kam noch ein ebenso großer flacher Wecken, an dessen beiden Enden vier zusammengedrehte "Hiedln", also Zipfeln, abstanden.
Ein Hochzeitsmahl begann mit einer guten Einmach-, Leberreis-, Frittaten- oder Leberknödelsuppe, dann folgte eine Breinwurst mit Kraut. Die Breinwurst mit Fleischstückchen hieß "Knoppenwurst". Es folgte Rindfleisch mit Semmelkren oder Schweinsschnitz mit Triöd, dazwischen Omeletten, Spritzstrauben, gedünstete Äpfel, Zwetschken oder Preiselbeeren. Weinbeerstrudel, Bröselkoch und Spagatkrapfen kamen bei Hochzeiten im Vulkanland immer auf den Tisch. Bei Hochzeiten und Primizen wurden auch feinst verzierte Mehlspeisen zubereitet. Einst war es der schwierig herzustellende "Prügelkrapfen", der später von Torten abgelöst wurde. Aber auch ein Schaf (Primiz) wurde gebacken und mit Zucker überzogen. Bei Hochzeiten baute man Torten auf, formte Häuser, Schlösser, Kirchen und Hochzeitskutschen.