Die Weinbautradition kann in der Steiermark bis um 400 vor Christus nachgewiesen werden. Es waren die damaligen Kelten, die die Wildrebe vitis silvestris kultivierten. Das Gebiet um Radkersburg wurde bereits sehr früh zu einer Weingegend. Der Wein entwickelte im Mittelalter eine ungeheure Wirtschaftskraft und die Weinbauflächen waren um zehnmal größer als dies heute der Fall ist. Kriegerische Unruhen führten zur Verödung vieler Weingärten und im Laufe der Jahre zu Verminderung der Weinbauflächen. Einen schweren Rückschlag erlitt der Weinbau im 19. Jahrhundert durch den echten und falschen Mehltau und die Reblaus (1886). Hart und mit Weitblick wurden dagegen Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt. Der Weinbau hat im Vulkanland eine jahrhundertelange Tradition. Die Weine der Vergangenheit hatten, gemessen an den Weinen aus der West- und Untersteiermark (Slowenien) eine minderwertige Qualität. Die Bezeichnung "Heckenklescher" oder "Sauerampfer" hatte ihre Berechtigung. Der Wein galt als Sonderkultur, die den Bauern bescheidene Einnahmen brachte.
In der Oststeiermark bestanden um die Mitte des 19. Jahrhunderts riesige Weinbauflächen in einem derartigen Ausmaß (4000 Hektar), wie sie heute in der gesamten Steiermark vorliegen. Die Zentren des Weinbaues waren das Raabtal zwischen Gleisdorf und Weiz, das Gebiet Prebensdorf - Pischelsdorf - St. Johann bei Herberstein - Stubenberg, der Bereich Pöllau - Hartberg und das mittlere Safental. Unter den vielen Sorten bestanden der Gelbe Mosler, Welsch-Riesling, Grün Hainer, Blauer Kölner, Blauer Blank und der Wildbacher (= Schilcher). Rund zwei Drittel der gesamten oststeirischen Weinproduktion war Schilcher. Im Bereich Hartberg und Pöllau wurde nur Schilcher erzeugt.
Bis zum Ersten Weltkrieg nahm der Weinbau dramatisch ab, bis es 1919 zu einem Tiefpunkt kam. Danach stiegen die Flächen wieder leicht an, bis es nach dem Zweiten Weltkrieg fast zum Zusammenbruch des Weinbaues kam der 1970 seinen Tiefpunkt erreichte. Während im Jahr 2002 in der Südoststeiermark auf 1500 Hektar Wein gepflanzt ist, waren es 1970 in Bezirk Feldbach 212 Hektar und im Bezirk Fürstenfeld 45 Hektar. Steiermarkweit wurden im Jahr 2002 auf 4100 Hektar Wein gebaut, während es im Jahr 1970 nur 2287 Hektar und 1961 nur 1600 Hektar waren. Im Vergleich dazu bestanden im Jahr 1900 rund 7787 Hektar an Rebflächen, die um 1860 mit 9477 Hektar noch um einiges größer waren.
Das Absinken der Weinbauflächen von 1855 bis zum Ersten Weltkrieg lag daran, dass die Bauern Weinbau nur nebenbei betrieben. Nach der Bauernbefreiung dürfte es günstiger gewesen sein, Weingärten in Ackerland umzuwandeln. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der eigene Wein zum Stolz jedes Bauern. Zum größten Teil handelte es sich um Direktträger, der bei der Gärung Methylalkohol bildet, der besonders gesundheitsschädlich ist. Im Volksmund wird der Direktträger als "Rabiatperle", die bei längerem Genuss blind macht, bezeichnet. Seit der Zeit um 1985 erlebt das Vulkanland einen einzigartigen Aufschwung in der Weinwirtschaft. Man forcierte die steirische Weineigenart "fruchtig und leicht im Alkohol" und sprach somit einen großen Kundenkreis an. Zu den bevorzugten Rebsorten gehören Welschriesling, Weißburgunder, Morillon, Grauburgunder, Sauvignon Blanc, Rheinriesling, Gelber Muskateller, Müller-Thurgau, Scheurebe, Traminer, Blauer Wildbacher (Schilcher), Blauer Zweigelt und Blauburger.
Weitere Informationen zu den Weinbauern im Steirischen Vulkanland finden Sie unter folgenden Links:
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