Mahd
Die
Mahd lockt immer wieder nahrungssuchende Vögel an. Im gemähten Heu ist
die Beute leichter auszumachen und daher haben viele Vögel keine Scheu
vor dem Landwirt auf dem Traktor. Der Verlust von immer mehr
Landschaftselementen wie Hecken, Einzelbäumen oder Sträuchern ist für
die Vögel auch der Verlust von Nahrungsflächen. Zu weit dürfen sie sich
von einer Deckung nicht entfernen, da sie leicht selbst zur Beute
werden können. Die Grünlandflächen sind voll von Wühl- und Schermäusen
sowie Maulwürfen. Nur eine Marderart kann in die Gänge dieser Tiere
eindringen, das Mauswiesel. Durch seine schlanke Körperform verfolgt es
seine Beute in deren eigener Behausung.
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Stillwasserlebensräume
Nicht viel berichten kann man über die Pflanzen der
Gewässer. Hier gab es noch vor einigen Jahrzehnten eine Fülle von
Wasserpflanzen. Vor allem die Altarme blühten im Sommer. Doch
Überdüngung und falscher Fischbesatz führten hier zum Aussterben der
meisten Pflanzenarten unseres Gebietes. Will man die Bestände replizieren,
so könnte man mit dem Schwimmenden Laichkraut, dem krausen Laichkraut,
dem Kamm-Laichkraut, dem Teichfaden, der Wassernuss, dem Froschbiss,
der Wasserfeder, der Schwanenblume und weiteren Pflanzen einen Raab-
oder Muraltarm aus Ungarn oder Slowenien beschreiben, wie es ihn früher
sicher auch bei uns gegeben haben mag. Vieles ist verschwunden oder nur
noch in Teichanlagen zu finden. Die Große Seerose und Laichkräuter gibt
es noch in den Kirchberger Teichen, die Wassernuss nur noch in den
Saazer und den Brunnseer Teichen. Sie bildet in Ungarn einen wertvollen
Beitrag zur regionalen Küche. Der Wasserschlauch und die Wasserfeder
sind jedoch gemeinsam mit der dreifurchigen Wasserlinse, der Gelben
Teichrose oder der Seekanne im Gebiet ausgestorben oder vom Ausstreben
bedroht. Nur ein richtiges Fischbesatzmanagement und die Einhaltung von
Abstandsregelungen bei Spritzmitteln in der Landwirtschaft kann hier
wieder ein Einwandern und Aufkommen der Wasserpflanzen über die
Verbreitung durch Wasservögel gewährleisten. Schließlich bildeten die
Wasserpflanzen wichtige Eiablageplätze und Nahrungsquelle zahlreicher
Wasserlebewesen. Man denke hier nur an die Tellerschnecken, Stabwanzen,
Wasserskorpione und mehr. Die heimischen Teiche bilden einen wichtigen
Brut- und Zugvogelrastplatz. An unseren Teichen brüten die
Stockente, die Tafelente, die Reiherente, der Zwergtaucher, der
Haubentaucher, das Teichhuhn, das Bläshuhn, die Wasserralle und der
Schwan. Der Eisvogel findet sich fast an jedem Teich und an den Ufern
der Raab wieder, nachdem er nach den Regulierungen fast völlig
verschwunden war. Die Schilfbestände waren einst in den Tälern weit
verbreitet. Heute findet man sie noch an den Teichen oder einigen
Vorflutgräben oder am Bahndamm. Sie waren immer schon beste Brutplätze
für Bodenbrüter. Der Teichrohrsänger, der Schilfrohrsänger und viele
Meisenarten brüten im Schilf. Schilfbestände schützen nicht nur die
Teichufer vor Erosion, sie filtern auch das Wasser und sind für viele
Amphibien als Laichplätze notwenig. Auch die Rohrkolbenbestände können
diese Funktion übernehmen.
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Wichtiger Rastplatz für Zugvögel
Die Liste der Zugvögel ist endlos und kann hier
nicht zur Gänze erläutert werden. Sie zeigt aber, dass wir an einem
wichtigen Punkt am Alpenostrand liegen, wo die Wasservögel, die aus
Richtung Adria und Draustauseen wieder
nach Norden oder von dort nach Süden ziehen, regelmäßig Halt machen.
Löffelente, Spießente, Pfeifente, Krickente, Knäckente, Kolbenente,
Graugans, Bekassine, Flussregenpfeifer, Flussuferläufer, Dunkler
Wasserläufer, Teichwasserläufer, Rotschenkel, Grünschenkel,
Kampfläufer, Waldwasserläufer, Uferschnepfe, Silberreiher,
Seidenreiher, Graureiher, Purpurreiher, Nachtreiher, Kormoran,
Gänsesäger, Mittelsäger, Rohrdommel, Zwergrohrdommel,
Trauerseeschwalbe, Flussseeschwalbe, usw. Ein besonderer jährlicher
Gast ist der Fischadler, der einige Tage im Jahr hier verweilt. Als
Wintergäste halten sich Gimpel, Kernbeißer, Bergfinken gern in
Siedlungsnähe auf, während der Raubwürger und der Silberreiher offene
Landschaften bevorzugen.
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Konflikte
Der Vogelflug war für den Menschen immer etwas
Übernatürliches und daher Bewundernswertes. Die Jagdlust europäischer
Jäger und Vogelfänger vor allem im Mittelmeerraum mag ihre Traditionen
haben doch ist sie heute nicht mehr zeitgemäß, wie so vieles nicht
mehr. Millionen von Singvögeln landen jährlich auf den Tellern der
Südländer. Darunter
auch zahlreiche seltene und geschützte Arten. Aber auch der
industrialisierte Norden mit seinen Agrarsteppen und die
Autonomiebestrebungen im Agrarsektor der EU tragen viel dazu bei, dass
zahlreiche europäische Vogelarten vom Aussterben bedroht sind. Zwischen
Sportfischerei und den natürlichen Bedürfnissen fischfressender
Vogelarten besteht ein jahrzehntealter Nutzungskonflikt. Unter dem
Deckmantel eines Pseudonaturschutzes wird von den Fischern das
Aussterben von Fischarten den Vögeln angelastet. Anstatt die
Verbesserung von Strukturen in den Gewässern zu fordern und auf
unnatürliche Mengen und Arten im Fischbesatz zu verzichten, geht es
heute um den Abschuss von Kormoranen und Graureihern. Die
Landwirtschaft wettert gegen die Krähenbestände, doch war sie es, die
mit den Agrarwüsten diese Vogelart bevorzugte, während der Storch oder
das Rebhuhn unter dem Verlust von Strukturen mehr als gelitten haben.
Eines muss klar sein: Wir sind es, die diese Welt verändern und die
Ursache für solche Phänomene sind. Die Blauracke gilt für Mitteleuropa
als ausgestorben, mit Ausnahme des Vorkommens im Vulkanland. Nur noch
ca. 10 Brutpaare gibt es hier. Diese sind ein Markenzeichen für die so
vielfältige Kulturlandschaft, die von den Bauern vergangener
Generationen geschaffen wurde und die es nun zu erhalten gilt. Der
Preis dafür mag hoch erscheinen,
doch ist er für diese Region wichtig, denn das Vorkommen unterscheidet
uns von anderen mitteleuropäischen Gebieten. So einfach wie bei der
Blauracke ist es bei anderen Tierarten nicht. Die unverständlicherweise
unbeliebten Amphibien haben es schon viel schwerer. Jedes Jahr sterben
Zigtausende auf unseren Straßen. Die Amphibien bilden eine große
Biomasse bei den Tieren. Mit ihnen überleben viele andere Tiere und sie
sorgen für die Waldgesundheit, indem sie Schädlinge vertilgen und damit
das Ökosystem Wald stabilisieren. Ihre schützende Hautschicht wird von
uns als eklig empfunden, dabei reinigen sie sich damit selbst und
gelten unter Fachleuten als sehr hygienische Wesen. Das Verständnis der
Menschen für die Natur endet dort, wo eigene Interessen berührt sind.
Doch was nützt das schönste Haus in einer Wüste, das schnellste Auto im
Verkehrsstau, das meiste Geld, wenn es nichts mehr zu sehen gibt und
die Natur um uns herum still wird und nur noch Lärm, Gestank und Abgase
unsere Umwelt ausmachen und das Wasser, das wir trinken, zum 20sten Mal
einen menschlichen Körper durchläuft.
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