Rund um das Schloss Brunnsee besteht ein riesiger
Naturraum mit 26 Teichen und 60 Hektar Wasserfläche. Sowohl Vegetation
als auch Fauna sind hier bemerkenswert. Die Vegetation der Teichgebiete
wird durch die Bewirtschaftungsintensität bestimmt. Das Spektrum zeigt
unterschiedlich artenreiche Ausbildungen der Schwimmblattvegetation
und der Verlandungszonen. Die im gesamten Gebiet auftretende Wassernuss
(Trapanatans) stellt für die Teichwirtschaft ein nicht unbeträchtliches
Problem dar. Als punktuell vorkommende Raritäten im Gebiet
hervorzuheben sind Kleefarn (Marsilea quadrifolia), Krainer Sumpfbinse
(Eleocharis carniolica), Schlammkraut (Limosella aquatica),
Sechsmänniger Tännel (Elatine hexandra), niederliegendes Büchsenkraut
(Lindernia procumbens), Sumpf-Heusenkraut (Ludwigia palustris), Kleines
Nixenkraut (Najas minor) und Spitze Teichbinse (Schoenoplectus
mucronatus). Vor allem der Kleefarn, der in der Steiermark (und
zugleich in ganz Europa) vom Aussterben bedroht ist, wurde erst in den
letzten Jahren im südsteirischen Teichgebiet wiederentdeckt und ist der
derzeit einzige ständige Fundort der Steiermark. Die Erhaltung der 3
Arten von Kleefarn, Krainer Sumpfbinse und Niederliegendes Büchsenkraut
wird wesentlich von einer extensiven Teichwirtschaft abhängen.
Die Waldbereiche der Terrassen mit ihren schweren, staunassen Böden sind überwiegend Stieleichenwälder mit
einem hohen Anteil an Weißkiefer (pinus sylvestris). Im Unterwuchs
dominieren Torfmoospolster, Pfeifengras und Heidelbeeren. Als
Wirtschaftsholz ist großflächig die eingebrachte Fichte anzutreffen.
Auf stark vernässten Standorten und in bachnahen Zonen stocken
Schwarzerlenbestände mit Großseggenunterwuchs. In seiner Gesamtheit
besitzt das Teichgebiet eine überaus hohe ornithologische Wertigkeit.
Die Teichkomplexe sind ein wichtiges Zug- und Rastgebiet für Reiher,
Enten, Limikolen und Greifvögel. Über 130 Vogelarten konnten hier
bisher als Brutvögel, Durchzügler und Nahrungsgäste festgestellt
werden.
Der Gesamtbereich der Teich- und Forstwirtschaft Brunnsee ist für folgende Arten essentielles Brut- und Nahrungsgebiet:
- Zwergrohrdommel (lxobrychus minutus)
- Schwarzstorch (Ciconia nigra)
- Weißstorch (Ciconia ciconia)
- Wespenbussard (pernis apivorus)
- Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus)
- Eisvogel (Alcedo atthis)
- Grauspecht (Picus canus)
- Schwarzspecht (Dryocopus martius)
- Mittelspecht (Piccides medius)
- Halsbandschnäpper (Ficedula albicollis)
- Neuntöter (Lanius collurio)
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Für eine Vielzahl weiterer Tiergruppen stellt das Gebiet ein
bedeutendes Refugium mit hohem Stellenwert dar. So sind beispielsweise
die Gewässersysteme der Grabenlandbäche mit den Teichkomplexen von
existentieller Bedeutung für hochspezialisierte Säugetiere. Der
Fischotter (Lutra lutra), einer der bedrohtesten Säugetiere in
Mitteleuropa, findet hier den bedeutendsten Verbreitungsschwerpunkt in
der Steiermark.