Jungsteinzeit bis 1800 v. Chr.
Die Jungsteinzeit brachte eine Reihe technischer Neuerungen mit sich. Jetzt lässt sich auch anhand von Fundmaterial der Übergang vom Jäger und Sammler zum sesshaften Bauerntum feststellen. Der Ackerbau und die Viehzucht bildeten die Lebensgrundlage, sicher blieben auch die Sammeltätigkeiten, die Jagd und die Fischerei weiterhin erhalten. Alle diese Neuerungen brachten auch eine Veränderung in der Gerätschaft mit sich.
Ein markantes Zeichen dafür ist das Auftreten der Töpferei und eine verfeinerte Art der Steinbehandlung. Steinbeile und Äxte mit fein geschliffenen Oberflächen und glatt durchbohrten Halterungen blieben erhalten. In einigen Orten des Vulkanlandes wurden Steinbeile gefunden. Sie liegen als steinerne Beweisstücke früher menschlicher Aktivität in dieser Gegend vor. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass jungsteinzeitliche Gegenstände in den Orten Gnas, Auersberg in Gniebing, Gossendorf, Hohenbrugg-Weinberg, Jagerberg, Kapfenstein, Kirchberg, Maierdorf, Saaz, Poppendorf, Riegersburg und Altenmarkt, Stein, St. Anna am Aigen (Klapping, Waltra), St. Stefan im Rosental, Weißenbach, Klöch, Halbenrain, Tieschen und Straden gefunden wurden.
Die Bronzezeit gehört zu den unklarsten Abschnitten in der steirischen Vorgeschichte. In dieser Zeit begann man nahtlos von der Kupferzeit auf die Anfertigung von Waffen, Werkzeug und Schmuck in Bronze überzugehen.
In der Urnenfelderzeit änderte sich die Bestattungssitte. Nicht wie bisher wurde der Körper der Toten bestattet, sondern der Tote wurde mit Tracht und Beigaben auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Den Leichenbrand hat man dann in Urnen und Flachgräbern beigesetzt. Funde aus dieser Periode wurden in Bad Gleichenberg, Feldbach, Brunn, Kapfenstein, Paldau, Riegersburg, St. Anna am Aigen, Mühldorf, Bairisch Kölldorf, Trössing, Tieschen, Saaz und Fötzberg gemacht. Der Depotfund von Trössing ist von besonderer Bedeutung. Die größte urnenfelderzeitliche Höhensiedlung bestand am Königsberg bei Tieschen
Wie der Name schon sagt, trat nun erstmals Eisen als Werkstoff auf, was jedoch nicht heißt, dass Bronze keine Verwendung mehr fand. Weiterhin blieb die Bevölkerung dem Bauernstand treu, doch dürften sich verschiedene Bevölkerungsschichten entwickelt haben. Nun kommt der Grabhügel in Gebrauch und das heute nur schwer auffindbare Flachgrab verschwindet. Dies ist auch dafür entscheidend, dass unser Wissen aus der älteren Eisenzeit fast nur aus Grabhügeln rekonstruiert werden kann. Nur in Riegersburg machte man Funde, die nicht aus einem Grab kamen. Weitere Fundplätze sind in Kapfenstein, Kirchberg, Krennach, Gniebing, Saaz und Aigen. Es kam zu einem Übergang von den Höhensiedlungen in tiefere Lagen. Die Siedlungsschwerpunkte blieben jedoch geografisch gesehen wie in der vorangegangenen Zeit gleich. So treffen wir wieder im Raabtal und in Riegersburg auf exponierte Stellen, wo sich die Siedler anscheinend wohl fühlten. Jetzt rückt der Auersberg in Gniebing mit dem Grabhügelfeld in den Blickpunkt der Geschichte. Die Gegenstände, die hier ausgegraben wurden, sind für die gesamte Steiermark eine Sensation. Auf dem Auersberg, im Hofwald, befindet sich ein Hügelgräberfeld mit etwa 20 Grabhügeln, von denen nur wenige noch erkennbar sind. In diesen Gräbern wurden Urnen und diverse Grabbeigaben entdeckt.
Dazu gehören Kegelhalsgefäße, Schalen und Schüsseln. Bemerkenswert sind zwei Rippenkopfnadeln aus Bronze, wie sie bisher in der Steiermark unbekannt waren. Ein Unikat ist eine Schale aus rötlichem Ton, die auf vier anthropomorphen Füßchen (menschlichen Füßen) steht. An Metallfunden konnten zwei Eisenarmreifen und einfache Drahtohrringe (Golddraht) gefunden werden. An Verzierungstechniken sind an den Gniebinger Gefäßen die Kannelur, die Ritzung, die Verzierung durch ein mehrzinkiges Gerät (Rillenbänder) und die eingestochene Punktverzierung mit einem abgerundeten Werkzeug angebracht worden. Bei einigen Gefäßen ist der Mundsaum schräg gekerbt. Der Leichenbrand befand sich in mehreren Gefäßen. Die Gräber blieben aus der Zeit des Überganges der Urnenfelderkultur zur Hallstattkultur - etwa um 700 v. Chr. - erhalten. Sie wurden angelegt, als noch die Höhensiedlungen in der Steiermark bestanden. Somit gehören sie zu den ältesten Grabhügeln des Landes. Die Verstorbenen wurden vor der Bestattung höchstwahrscheinlich auf einem Holzgerüst verbrannt. In den Grabhügeln liegt auch nicht nur eine verstorbene Person, sondern es handelt sich um Gräber, in die nach und nach Verstorbene beigesetzt wurden. Der bei der Verbrennung übrig gebliebene Leichenbrand wurde in eine Urne gefüllt. Die in Gniebing bestatteten Personen dürften aufgrund der Grabbeigaben der gehobenen Gesellschaftsschicht angehört haben. Bisher unentdeckt blieb die Siedlung, in der die hier bestatteten Personen lebten. Gräber aus dieser Zeit fand man auch in Tieschen, Ratschendorf und St. Peter am Ottersbach.
Es ist überaus interessant, dass sich in der Steiermark eine reine La-Téne-Kutur nur schwer nachweisen lässt, obwohl mit Sicherheit gesagt werden kann, dass das Land gut besiedelt und nicht verlassen war. In der Oststeiermark trifft man ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. auf die Kelten. Von nun an weitet sich der keltische Einfluss aus, wonach dieses Gebiet ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. zum keltischen Königreich Noricum gehörte. Jetzt beginnt auch jene Zeit, über die bereits schriftliche Berichte erhalten sind. An Fundgegenständen, die Einblick in das Leben dieser keltischen Bevölkerung gewähren, gibt es einen bronzenen Hohlbuckelarmreifen aus Bad Gleichenberg und ein Glasarmreifenfragment aus Saaz, wo auch eine Siedlung bestanden haben dürfte. Am Burgberg der Riegersburg und an dessen Fuß bestanden zu dieser Zeit Siedlungen, wo Eisengeräte, Keramik und Hüttenlehm gefunden wurden. Auch hier zeigt sich, wie exponiert die Lage von Riegersburg schon seit Jahrtausenden ist und wie bedeutungsvoll das Raabtal für die Einwanderung von fremden Völkern war. Auf der Riegersburg wurde eine Kleinplastik aus keltischer Zeit um 100 v. Chr. gefunden. Weitere Funde dieser Zeit kennen wir aus Ratschendorf, Königsberg, Spielfeld und Murfeld.
Das Königreich Noricum wurde um 16 v. Chr. von den Römern besetzt und in das römische Reich eingegliedert. Noricum blieb jedoch unabhängig, bis unter Kaiser Claudius (41 - 54 n. Chr.) die Zivilprovinz Noricum mit der Hauptstadt Virunum am Magdalensberg geschaffen wurde. Jetzt begann sich auch die römische Kultur über unsere Heimat auszubreiten, jedoch nicht in kriegerischer, sondern ausschließlich in friedlicher Form. Die Römer mussten nach den Markomanneneinfällen im 2. Jahrhundert die Provinz militärisch absichern. Man darf sich aber nicht vorstellen, dass die ursprünglich hier lebende Bevölkerungsschicht von den Römern verdrängt wurde, sondern hier veränderte sich faktisch gar nichts, nur vereinzelt ließen sich Römer nieder. Die einzige römische Stadt in der Steiermark war Flavia Solva, von wo aus auch ein Großteil des Landes verwaltet wurde. Ein wichtiger steirischer Römerort war in Gleisdorf. Das Raabtal ist bekannt dafür, dass hier aus dem Osten kommend eine Straße nach Gleisdorf führte. Diese Straße muss an der rechten Raabuferseite, wie zahlreiche Funde gezeigt haben, verlaufen sein. Dass auch auf der linken Raabseite eine Verkehrsverbindung bestanden haben muss, zeigen die Siedlung von Brunn und der Gutshof bei Lödersdorf. Mehrere Fundplätze weisen auf ein gut entwickeltes Verkehrssystem hin. Hunderte bekannte Grabhügel beweisen die Besiedlungsdichte zur Zeit der Römer im Vukanland. In diesen Grabhügeln wurden die Toten nach der Verbrennung bestattet.
In die Oststeiermark kommen Alpenslawen, die heutigen Slowenen. Auch Kroaten und Dudleben (südlich von Gnas) ließen sich hier nieder. An sie erinnern die Gehöftformen des karantanischen Haufenhofes, Weileranlagen der Siedlungen und die Blockgemengeflur. Besonders stark blieb die slawische Besiedlung im Orts- und Flussnamensgut erhalten. Viele dieser Namen von Flüssen, Bächen und Orte wurden meist in späterer Zeit umgedeutscht. Die Raab behielt ihren illyrischen Namenstamm araf, als die sanft Dahinfließende und die Lafnitz geht auf das keltische Albantia = Weißenbach zurück. In deutschen Mund wurden Safen (Sabniza = Frosch-bach), Lugnitz (=Auenbach), Vorau (bor = Föhrenbach), Feistritz (= reißender Bach), Rabnitz (= kleine Raab), Rittschein ( reka = Fluß) , Ilz (= Lehmbach) und Stiefing (= flüsternder Bach) übernommen. Weitere slawische Namen sind Frößaugraben (breza = Birkengraben), Prebuch (= windige Höhe), Raas und Purwei (= Wei-denort), Söchau (= Lauerplatz), Schweinz (= Svinjica = Saubach), Pöllau (= Ebene), Zoppoten (sopot = Wasser-fall), Lehenbach (lom = Bruch), Grazbach (= Burgbach), Giem, Saaz, Pöllau und Paldau (blato = Sumpf), Studen-zen (= Kaltenbrunn), Zöbing (= Froschbach), Glawog- gen (globok = tief), Wünschendorf (=Windischendorf), Fladnitz (blatnica = Sumpfwasser), Prethal bei Kapfen-stein (predel = Grenze oder Wasserscheide), Maning (= Sattel), Hartberg (= Waldgebirge).
Durch die Feldzüge Karl des Großen in Ungarn gegen die Awaren wird die Oststeiermark bis zur Raab fränkisch besetzt.
Die Oststeiermark gehörte dem Reitervolk der Magyaren und somit zu Pannonien. Die Grenze zwischen Karantanien und Pannonien verlief über die Fischbacher Alpen und dem "mons predel", dem Bergland östlich von Graz. Über die einfallenden Magyaren wird berichtet: "Die einen führten sie als Gefangene weg, andere metzelten sie nieder, viele ließen sie in Fesseln verhungern und verdursten, unzählige Leute, edle Männer und Frauen, schleppten sie in die Sklaverei. Die Kirchen haben sie angezündet und alle Gebäude in Flammen aufgehen lassen, sodass in unserer großen Provinz Pannonien nicht eine Kirche mehr zu sehen ist".
Der Gnasbach (Gnesaha = Fürstenbach) wird erwähnt.
Nachdem die Ungarn das bayerische Heer bei Pressburg vernichtend schlug, fand die begonnene Kolonisation in der Oststeiermark ein Ende. Die in der Karolingerzeit errichteten fränkischen Siedlungsvorposten wurden genauso wie die slawischen Siedlungen zum Opfer der Magyaren.
Es war König Otto der Große, der in der Schlacht am Lechfeld den Ungarn wieder Teile des besetzten Raumes abrang. Westlich der Mur war die Karantaner Mark und der Osten gehörte weiterhin den Ungarn mit Grenzwächtersiedlungen bei Gleisdorf.
In Straden werden zwei karolingische Flechtwerksteine gefunden.
Die Oststeiermark kam nun endgültig zur Kärntner Mark und somit zum Deutschen Reich. Ausschlaggebend dafür war der Sieg von König Heinrich III. gegen die Ungarn. An Leitha und Lafnitz wurde nun die Grenze gezogen. Es folgten große königliche Grundschenkungen und entlang des Höhenzuges von Laßnitzhöhe entstanden die ersten Dörfer.
Das Rittergeschlecht der Trauttmannsdorfer gründeten Trautmannsdorf. Die ursprüngliche Burg verlor 1615 an Bedeutung. In St. Stefan i. Rosental bestand ein Gutshof des oberösterreichischen Klosters Stuben. Die Pfarrkirche hl. Veit in Paldau hat ihre Wurzeln in der zweiten Hälfte des 12. Jh. Erweiterungen erfolgten in der Spätgotik und im Spätbarock. Die erste Burg in Kapfenstein wird gebaut. Sie wird im 17. Jh. entscheidend ausgebaut. Der spätere Burgherr Prof. Arthur Winkler-Hermaden war Geologe und Sammler von Gesteinen und Mineralien der Oststeiermark. Das Dorf Hatzendorf wird gegründet. Das Rittergeschlecht der Riegersdorf - Fürstenfeld errichte in Hohenbrugg ein Wehrschloss. Der Neubau wird 1594 vollendet. Zur Sicherung des Riegersburgzuganges wurde Schloss Kornberg erbaut.
Hunderte Dörfer werden durch die aus Niederösterreich zuströmenden Kolonisten gegründet. Sie bringen den Drei- und Vierseithof mit und prägen somit das Landschaftsbild. Südlich und westlich der Raab blieb das slawische Gepräge erhalten. Man kann sagen, dass das Aussehen des Landes vom 8. bis 13. Jh. völlig verändert wurde. In dieser Zeit änderte sich auch das Volkstumsgefüge. Um 1100 war hier eine deutsch-slawische Mischbevölkerung anwesend, während bereits im 13. Jh. reine bairische Siedlungen vorlagen und kurz danach die Slawen völlig ausgezogen waren.
Die Rodung des oststeirischen Grenzwaldes, ein schützender Urwald, begann unter Markgraf Leopold dem Starken (1122-1129). Kurz nach 1122 erbaute Rüdiger von Hohenburg anstelle der heutigen Burg die Hochburg "Kronegg" in Riegersburg. Im 13. Jh. waren zwei Burganlagen vorhanden, wobei die jüngere Burg "Lichteneck" am Platz des heutigen Grenzlandehrenmales stand. 1648 erbte Elisabeth Katharina von Wechsler (die Gallerin) die Burg und baute sie wehrhaft aus.
1122 wird die Hochburg "Kronegg" in Riegersburg erbaut.
In Hartberg wird die erste Pfalz gegründet und die Stadt wird zum Zentrum der Kolonisation der Oststeiermark.
Wieder fielen die Ungarn in die Oststeiermark ein und unterbrachen die Kolonisation des Landes. Jetzt begann man, das Land mit der Errichtung von Burgen zu schützen.
Die Hauptpfarrkirche hl. Martin ist eine der größten Urpfarren der Steiermark. Die alte Gleichenberger Burg wird gebaut. In der Nähe entstand eine Turmburg "Kornschlössel". Fürstenfeld wird gegründet.
Schloss Bertholdstein (Pertlstein) wird gebaut.
Feldbach und Weiz werden gegründet. Die Pfarrkirche hl. Leonhard in Feldbach wird genannt. Die neue Kirche wird ab 1898 gebaut. Um die Marienkirche von Straden wird ein Ort gebaut, der bis in das 14. Jh. Marein und danach St. Marein heißt.
Mit dem Tod Ottokars IV. fällt das Herzogtum Steiermark an die Babenberger.
Die Rodungen der oststeirischen Waldungen waren abgeschlossen. Auch die Besiedlung des Landes galt als beendet.
Weinburg wird erstmals genannt. Als Besitz der Rabenstein-Grimmensteiner. Ab ca. Mitte des 13. Jahrhunderts als Besitz der Herren von Wildon genannt.
Fürstenfeld wird zur Stadt erweitert.
Der Straßenknoten Gleisdorf wird erwähnt. Die alte Kirche von Gnas entsteht. 1434 wird sie durch den Neubau hl. Maria ersetzt. Heute teilweise neu ausgebaut.
Die mittelalterliche Burg Halbenrain wurde im 17. Jh. durch einen Neubau ersetzt. Der Schloßherr k.k. Ministerpräsident Carl Graf Stürgkh wurde 1916 in Wien ermordet.
Die Ungarn drangen wieder in Richtung Westen vor und besetzten die gesamte Steiermark. Der steirische Adel mobilisierte alle seine Kräfte und es gelang, die Steiermark wieder zu befreien.
Die Steiermark wurde unter Rudolf von Habsburg habsburgisch.
Radkersburg wird als Grenzfeste gegen die Ungarn angelegt.
Die Pfarrkirche St. Stefan i. Rosental wird erstmals genannt.
Die Pfarrkirche hl. Andreas in Jagerberg wird erstmals erwähnt. Um 1480 erfolgt ein Neubau.
Die Walseer bauen Schloss Gleichenberg. Otto von Wolfsau erbaute die Burg und Grenzfeste von Klöch. Der erste namentlich bekannte Maler, Johannes de Aquila schuf in der Radkersburger Pistorkaserne ein Fresko, das die Belagerung einer Stadt zeigt. Erstmals in der mittelalterlichen Wandmalerei Österreichs werden profane Szenen dargestellt. Von Aquila stammen auch die Fresken in der Fürstenfelder Augustinerkirche und ein kleines Bild beim Eingang der Radkersburger Pfarrkirche.
Die Pfarrkirche hl. Josef wird in Fehring genannt.
St. Kind bei Breitenfeld wird als "Sunekind" - hl. Kind genannt. Die Kirche hl. Kind Jesu und hl. Andreas findet 1545 erstmals Erwähnung.
Die Pest wütet in der Oststeiermark und fordert unzählige Opfer.
Die Pfarrkirche Klöch wird genannt. Sie war eine Eigenkirche der Burgherren Wolfsauer.
Die Feldbacher Bürger lösten sich aus der Abhängigkeit der Walseer. Sie hatten den Markt bereits 1316 von König Friedrich zum Pfand erhalten. Die Feldbacher kauften sich nun frei, worauf sie 5 Jahre von allen Steuern befreit wurden.
In Johnsdorf bestand bereits ein Wehrbau. 1656 baute Katharina Elisabeth Freiin von Galler (die Gallerin) ein neues Schloß.
Durch den Erhalt des Niederlagsrechtes für alle zu Wasser und zu Lande durchgehend Handelsgüter von und nach Ungarn wuchs der Wohlstand in Radkersburg enorm. Alle Kaufleute, die durch die Stadt kamen, mussten ab sofort hier ihre Waren für drei Tage zum Kauf anbieten.
Die Brücken beim Grazertor und jene über die "Alte Mur" beim Ungartor wurden beim Hochwasser in Radkersburg weggerissen.
Schloss Brunnsee befindet sich im Besitz der Preßnitzer. Im 16. Jh. wurde das Schloss wegen der Türkengefahr mit großen Teichen umgeben. Der alte Kirchhof von Feldbach wird im Geviert von einem Tabor umschlossen. Um die Kirche in Fehring wird ein Gadenkirchhof, der Tabor errichtet. In Kirchberg bestand eine Burganlage. Im 17. Jh. werden die Burg Oberkirchberg und der Stock Unterkirchberg genannt. 1696 wird der Kuruzzenbesieger Graf Heister Schlossherr.
Die Pfarrkirche hl. Michael in Trautmannsdorf wird genannt.
Herzog Ernst der Eiserne geriet mit dem reichen Geschlecht der Walseer in eine Fehde, woraufhin der Herzog die Riegersburg belagerte und die Walseer zur Burgübergabe zwang.
Im Zuge der Walseer Fehde wird St. Stefan i.R. zerstört.
Die Türken besetzen Radkersburg. Die Ungarn fielen wieder in die Oststeiermark ein und verwüsteten große Landesteile. In Halbenrain wird die Patronatspfarrkirche hl. Nikolaus genannt. Der Kirchenneubau wurde 1717 geweiht.
Die Hatzendorfer Pfarrkirche Peter und Paul wird erstmals erwähnt. Der Neubau erfolgte 1545.
Die Weinburg wird von Niklas von Liechtenstein abgerissen und neu erbaut.
Zwischen dem Söldnerführer Andreas Baumkircher und Kaiser Friedrich III. kam es zum Kleinkrieg. Baumkircher überfiel Hartberg, Fürstenfeld und Feldbach und nahm die Städte ein. Andreas Baumkircher verwüstet Feldbach und seine Umgebung.
Im Zuge der Walseer Fehde wird St. Stefan i.R. zerstört. Die Pfarrkirche hl. Jakobus d.Ä. wird in Edelsbach erbaut. Heute ein sehenswerter Neubau.
Ein spätgotischer Tabernakelpfeiler mit gedrehtem Fuß wird in Hof bei Straden aufgestellt. Anstelle eines alten Wehrbaues wird das größte Wasserschloss der Steiermark, Hainfeld, errichtet. Der Schlossherr Josef v. Hammer-Purgstall (19. Jh.) war Präsident der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien und Autor der "Geschichte des osmanischen Reiches" und "Die Gallerin auf der Riegersburg". Hammer-Purgstall regte J.W. Goethe zur Verfassung des "West-Östlichen Diwan" an. Von der gotischen Kirchenausstattung in Jagerberg blieb eine vorzügliche Monstranz erhalten. Am Anfang des Jahrhunderts wurde auf dem Saazkogel die Filialkirche hl. Sebastian erbaut. Straden wurde mit einer Fluchtburg befestigt. Der Weinbau findet seinen Höhepunkt.
Der spätgotische Kirchenneubau der Pfarrkirche hl. Florian in Kirchberg erfolgt.
Es kam rund um Gleisdorf zu Bauernunruhen.
Die Pfarrkirche von St. Peter am Ottersbach ist ein spät-gotischer Bau. Die Sebastianibruderschaft erbaut in Straden die Sebastianikirche. Unter der Kirche befindet sich die Unterkirche.
Nach der Belagerung von Wien durch die Türken zogen die rückkehrenden Türken durch die Oststeiermark. Unzählige Menschen wurden dabei getötet.
Der Riegersburger Hauptpfarrer Hans Trautwein war von der Katholischen Religion abgewichen und hat sich der "ketzerischen Augsburgischen Confession" zugewandt. Weiters waren von den 7 Filialen der Urpfarre Riegersburg 6 mit evangelischen Prädikanten besetzt.
In Feldbach stürmten die "Lutherischen" den Pfarrhof und schlugen den Katholischen Pfarrer Georg Munich. Einmal wurde er mit Messerstichen verletzt und derart geschlagen, dass er sein Gehör verlor.
Große Probleme gab es mit den Wirten von Mureck die sich weigerten, diversen Leuten Herberge zu gewähren. Sie meinten, dass mit den Durchreisenden, ob edle Leute oder Unedle, großer "Zwiespalt einfällt".
Die Haiducken fielen in die Oststeiermark ein und besetzten am 28. Mai Fürstenfeld kampflos. Die Stadt wurde geplündert und in Brand gesteckt. 92 Häuser wurden zerstört. Kirchberg an der Raab wird verheert.
Auf Schloss Freiberg bei Gleisdorf erstellt Otto Gottfried von Kollonitsch für sein Gesinde und die Robotbauern einen Wochenspeiseplan, in dem er festlegte, dass an allen Tagen zum Frühstück saure Milch und Heidensterz, am Montag Kraut und Bohnen, abends Klachelfleisch und saure Milch, Dienstag Kraut und Knödel, abends Rüben und Hirsebrein, Mittwoch wie am Montag, Donnerstag Rindfleisch mit Kraut und Gerste, abends Rindfleisch mit Rüben und Brein, Freitag Suppe mit geschnittenen Nudeln, Kraut und Gerste, abends Suppe, Rüben und Brein, Samstag Suppe, Sterz, Kraut und Gerste, Abends Suppe, Rüben und Brein und am Sonntag wie am Donnerstag gegessen werden sollte. Es sollte zu einer Einfuhrsperre für ungarisches Billiggetreide kommen. Die Orte Radkersburg, Fürstenfeld und Feldbach sprachen sich jedoch dagegen heftigste aus, da man die Produkte aus Ungarn dringendst, meist sogar im Tauschhandel, benötigte.
Die Pfarrbewohner der Pfarre Jagerberg geben dem Pfarrer nur mehr die halben Naturalleistungen. Im Gegenzug hielt der Pfarrer nur mehr halb so viele Gottesdienste.
Die Türken drangen in Richtung Oststeiermark vor. Das kaiserliche Heer wurde in Fürstenfeld stationiert. Die Soldaten bestahlen und schikanierten die eigene Bevölkerung. Am 1. August kam es zur Schlacht gegen die Türken bei Mogersdorf. Unzählige Verwundete kamen nach Fürstenfeld lagen in den Straßen der Stadt und mussten bei "Unwetter verderben".
Ferdinand Freiherr von Offenheim begann mit dem Bau von Schloss Poppendorf. Die Schlosskapelle wurde am Anfang des 18. Jh. gebaut.
Beim größten steirischen Hexenprozess am Markt- und Landgericht Feldbach waren auch die Pfarrer von Riegersburg, Hatzendorf, Fehring, Hartmannsdorf und Paldau verwickelt.
Pestjahre
Nach einem Unwetter über dem Dorf Grub begann der erste Gleichenberger Hexenprozess. Der Gleichenberger Hexenprozess erforderte 37 Opfer.
18. Jahrhundert
Ungarische Aufständische, die Kuruzzen, fielen in das Land ein. Der Kirchberger Schlossherr Feldmarschall Graf Siegbert Heister konnte die Kuruzzen besiegen. 1712 waren große Teile der Oststeiermark verödet und Orte abgebrannt. Der Fluch "Kruzitürken" erinnert an Kuruzzen und Türken. Für den Kurierdienst bei Kuruzzengefahr wurde in Gniebing eine Pferdewechselstation eingerichtet.
Die Pfarrkirche von St. Anna am Aigen wurde neu erbaut.
Der neuerbaute Turm der Pfarrkirche Fehring ist am 28. Juli um 4 Uhr früh umgefallen.
Franz Leopold Freiherr von Stadl, Herr auf Schloss Kornberg schrieb das bekannte Werk "Hellglänzender Ehrenspiegel des Herzogtums Steyermark". Seit 1871 ist das Schloss im Besitz der Familie Bardeau.
Beim großen Stadtbrand in Radkersburg wurden der Renaissance- Rathausturm und die Murbrücke zerstört. Brandkatastrophen in Radkersburg gab es 1607, 1650 und 1730.
Heuschrecken vernichten die Ernte.
Die französische Südarmee rückte in die Oststeiermark ein.
Die Rinderpest grassiert in der Oststeiermark.
Der Gouverneur der Steiermark, Reichsgraf Matthias Constantin von Wickenburg gründete am 10. Mai den Kurort Bad Gleichenberg.
Freiherr von Borsch spielte auf seinem Schloss Poppendorf mit Gästen lebendes Schach. Die Schule in Gnas wurde geschlossen, die Kinder in Schachkostümen gekleidet und auf einem schachbrettgemusterten Boden im Schlosshof aufgestellt. Vom Schlossgeschoß wurden die Positionen angewiesen.
Die Bauernbefreiung erfolgt durch die Aufhebung der Grunduntertänigkeit. Es entstehen die Bezirkshauptmannschaften und Bezirksgerichte.
Am 1. Mai wurde die Eisenbahnlinie Graz-Fehring eröffnet.
Feldbach wird Stadt.
Am 1. Oktober wird die Eisenbahnlinie Fehring-Fürstenfeld eröffnet. Die Bahnlinie Radkersburg-Spielfeld geht in Betrieb.
Im Sommer kam es nahe Riegersburg zu einem politisch motivierten und blutigen Überfall auf Ilzer Bauern, die Mitglieder des Bauernbundes waren. Der 1896 von Baron Rokitansky gegründete Bauernbund war streng deutsch-national und antiklerikal. Da die Bauernbündler die Tätigkeit des katholisch-konservativen Bauernvereins unter seinem Obmann Franz Hagenhofer als "Bauernverdummung" bezeichneten, fühlten sich die streng katholischen Anhänger Hagenhofers - und das war die Mehrheit der oststeirischen Bauern - von den Bauernbündlern provoziert und beleidigt. Dies war offenbar auch die Ursache dafür, dass die auf einem Pferdewagen nach Hause fahrenden Ilzer Bauernbündler von drei Männern aus Kornberg aus dem Hinterhalt beschossen und zwei von ihnen schwer, fünf leicht verletzt wurden.
In Feldbach wird das größte k.u.k. Kriegsgefangenenlager der Monarchie errichtet.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges (August 1914) und in den ersten Kriegsjahren war auch die Bevölkerung von der allgemeinen patriotischen Begeisterung und Opferwilligkeit erfasst, doch je länger der Krieg dauerte und je drückender im Zuge der Kriegswirtschaft die Ablieferungsvorschriften wurden, desto stärker wurde die allgemeine Verdrossenheit und Kriegsmüdigkeit. Im Jänner 1918 empörte sich die bäuerliche Bevölkerung über die seit einigen Wochen vom Militär durchgeführten Requirierungen, durch die bis zu 70% der Heuernte beschlagnahmt wurden. Da im Schleichhandel für 1 kg Schweinespeck bis zu 50 Kronen und damit das Siebenfache des offiziellen Preises bezahlt wurden, suchte man die Hausschlachtungen zu verheimlichen. Der militärische Zusammenbruch im Oktober 1918 und das Auseinanderbrechen der Monarchie brachte kein Ende der Not. Der Bezirk Feldbach hatte in den Jahren 1919 und 1920 ein Viertel der gesamten steirischen Zwangsablieferung an Getreide aufzubringen. Diese Zwangsmaßnahmen und das Misstrauen gegenüber den Geschäftsleuten, die sich vielfach bereicherten, führt am 9. und 11. Mai 1920 in Feldbach zu einer gewalttätigen Bauerndemonstration gegen die Kaufleute, deren Auslagen zertrümmert und deren Geschäfte zum Teil geplündert wurden. Am 13. Mai 1920 rottete sich nach der Frühmesse auch in Riegersburg die bäuerliche Bevölkerung am Marktplatz zusammen und zertrümmerte die Auslagenscheiben und Fenster der Kaufleute. Erst als die kriegswirtschaftlichen Einschränkungen 1922 aufgehoben wurden und die Lebensmittelpreise durch die Inflation ins Astronomische stiegen, besserte sich die Lage der Bauern entscheidend.
Am 12. April wird der Republikanische Schutzbund gegründet. In Deutsch Goritz wird ein Kino eröffnet.
Der Anschluss an Hitlers Drittes Reich im März wurde im allgemeinen begrüßt, hofften doch breite Kreise der Bevölkerung, dass sich die Situation nun endlich bessern würde. Tatsächlich wurden 1938 sofort weitaus bessere Vieh- und Obstpreise bezahlt; für 1 kg Äpfel 20-40 Pfennig, was etwa 30-53 Groschen entsprach, und gegenüber 1937 eine Verdoppelung bedeutete. Jedes 4. Kind ist unehelich. Am 14.3. wird das Bundesheer auf Hitler vereidigt. Am 23. April wird das Arbeitsbuch eingeführt. Die Kirchensteuer wird eingeführt. Der 9-Stunden-Tag kommt.
Die Rote Armee stößt ab 30. März in Richtung Feldbach vor. Als am Karsamstag, dem 31. März 1945, die Rote Armee bei Rechnitz die Reichsgrenze erreichte und von Ungarn her der Raab entlang vorstieß, wurde die Evakuierung vieler Orte befohlen. Die meisten Bewohner leisteten dem Räumungsbefehl Folge und flüchteten zunächst. Am 29. März 1945 waren Lödersdorf, Kornberg, Riegersburg und Altenmarkt von Soldaten der 5. SS-Panzerdivision "Wiking" besetzt worden, die sich hier zur Verteidigung einrichtete. Am Karsamstag, dem 31. März 1945, fluteten auf der Raabtalstraße ungarische aber auch deutsche Truppen vor dem nachdrängenden XVIII. sowjetischen Panzerkorps in Flucht zurück. Die Hauptmacht dieses Korps war am 30. März bei St. Gotthard auf das Südufer der Raab gelangt und überrannte am 31. März bei Neumarkt an der Raab die Stellungen der Volkssturmkompanie Frohnleiten. Die Hauptmacht der Sowjets stieß aber südlich von St. Martin a. d. Raab in Richtung Minihof Liebau - Neuhaus am Klausenbach - Kalch vor. Dort überrollten die russischen Panzer das gerade erst eingetroffene Volkssturmbataillon Murau und stießen nach Gleichenberg vor, von wo sie sich wieder nach Norden wandten und abends noch die Dachsberg-Höhen südl. Feldbach erreichten. Am Ostersonntag (1. April) früh gelangte diese sowjetische Panzereinheit über die Höhe zwischen Mühldorf und Feldbach ins Raabtal, wo sie sich mit einer schwächeren, etwa 50 Panzer starken Kampfgruppe vereinigte, die inzwischen durch das Raabtal und über Fehring hierher vorgedrungen war. Die schwachen und schlecht ausgerüsteten Einheiten des Volkssturms konnten weder die Eroberung von Fehring und Feldbach noch den weiteren Vorstoß der russischen Panzerspitzen bis in den Raum Kirchberg a. d. Raab verhindern. Dort allerdings wurde am 1. April nachmittags der anscheinend unaufhaltsame Vorstoß der russischen Panzer gestoppt. Inzwischen hatte am 2. April sowohl im Raabtal als auch im Raume Paldau ein deutscher Gegenstoß begonnen, der vor allem von Fallschirmjägern und den Cillier Panzerjägern getragen wurde und durch den am 3. April Paldau, Saaz, Reith und Gniebing zurückerobert wurden. Am 5. April früh trat eine Gruppe Fallschirmjäger zum Entsatzangriff auf Feldbach an, das nach hartem Kampf wieder eingenommen und von der Wehrmacht bis 8. Mai gehalten werden konnte. Die Deutsche Wehrmacht kapituliert am 7. Mai. Am 8. Mai besetzt die Rote Armee die Steiermark und bleibt bis Mitte Juli. Danach werden die britischen Truppen zur Besatzungsmacht. Jugoslawien stellt Gebietsforderungen weit in die Südsteiermark hinein.
In Feldbach wird das Heimatmuseum eröffnet. Am 19. August beginnen in Bad Gleichenberg die Verhandlungen mit Jugoslawien über einen geregelten Grenzverkehr. Am 6. September wird in Radkersburg eine Behelfsbrücke eröffnet. Sie ist die erste Grenzübertrittstelle.
Der von Arch. Jäger geplante Kirchenglockenturm wird in Feldbach gebaut. In Feldbach wird am 25.3. die Kaserne eröffnet. In der neuen Garnisonsstadt wird die BAA5 stationiert.
Die Therme Loipersdorf wird am 24. September bei einem Großbrand zerstört.
Im Zuge des Jugoslawienkrieges kommt es zu kritischen Situationen an der Grenze. Die Stadt Bad Radkersburg wird evakuiert. Das Brückenmuseum der Renate Theißl wird in Edelsbach eröffnet.
Ab dem 1. Jänner ist der EURO die neue Währung und löst somit den Schilling ab. Am 28. Februar kann das letzte Mal mit dem Schilling bezahlt werden.