Klangvoll ist auch die Bauern- und Fleischersprache mit den Schweinen. Das kleine neugeborene Schwein ist das "Tuttlfarl". Wenn es an den "Sautülln" (Brustwaren, Zitzen) der Muttersau Milch säuft, dann ist es beim "Tättl'n". Kommen mehr Ferkeln zur Welt, als die Muttersau "Tülln" (Zitzen) hat, so werden die übrigen Ferkeln "daschmissn" oder verschenkt. Bei den neuen Besitzern müssen diese "Tuttlfarl'n" mit dem "Zuzelflascherl" großgezogen werden. Das kleine Schwein wird als Ferkel, Farl, Farla, Fagerl, Wuggerl, Wuggala oder Putscherl bezeichnet. Ein "Irrgallerl" hingegen ist ein zu klein geratenes junges Schwein, während die "Züchterl" junge weibliche Schweine sind, die für die Zucht herangezogen werden. Die Muttersau wird schlicht und einfach Zucht genannt. Der Saubär ist ein männliches Schwein, das nicht kastriert wird, während alle anderen "Wuggala" geschnitten werden. Der Saubär, Eber, Bär oder Bän ist für die Weiterzucht vorgesehen. Zu diesem Saubär werden die Zuchtfarl'n oft von weither zum "Decken", zur Besamung getrieben. Mit der Verbreitung der Kühlhäuser und der Kühltruhen haben sich die Stechzeiten in den letzten Jahrzehnten völlig verändert. Ein Schwein, das bei der richtigen Größe nicht abgestochen und weitergefüttert wird, nennt man eine "Furtfurttasau" (=Weiterfütterungsschwein). Für die Schlachtung beim Fleischer werden die Schweine vom Bauernhof mit einem Lastwagen abgeholt. Vor Jahrzehnten gab es spezielle, hölzern vergitterte Transportkisten, die auf einen Fuhrwagen, der von Zugtieren gezogen wurde, gestellt wurden. In diesen transportablen Käfigen wurden die Schweine transportiert. Beim Abtreiben vom Lastauto wird das Schwein mit Rufen wie "how, how" oder "ts, ts" erschreckt und in die Schlachtbank des Fleischhauers getrieben. Dort erfolgt mit einem Schussapparat ein Schuss in die Stirn des Tieres und danach mit einem Halsstich die Öffnung der Schlagader, dass das Blut ausrinnen kann. Die Methoden der Schweineschlachtung sind äußerst unterschiedlich. Unter das Schwein wird nun eine Holzleiter geschoben und das Schwein mit dem Griffhaken, der in das Unterkiefer eingehängt wird, auf die Leiter gezogen. Das Schwein liegt auf der Leiter auf dem Sautrog, wo es ausführlich gereinigt werden kann. Nach kaltem Abschwemmen werden mit scharfen Messern die letzten Borsten entfernt. Jetzt wird der Sauschädl abgeschnitten. Der Speck wird heruntergeschnitten und vom Rückgrat weg die "Moasterbratl'n" ausgelöst. Die Rippen werden mit einer speziellen Hacke durchgehackt und entnommen. Jetzt liegen die Innereien zur Entnahme frei. Abschließend werden die Fleischteile ausgelöst. Bei einer anderen Methode wird das Schwein aus dem Sautrog mit den "Hinterhax'n" auf den Sauschragen kopfunter gehängt. Das hängende Schwein wird nun von den Schlögeln weg am Bauch in Richtung Hals "auf'gmocht". Vom "Orschdarm", "Lochdarm" aus werden die Gedärme herausgerissen. Dieser "Lochdarm" wurde nach dem "Haarn" mit einem "o'griffelten Woarzkulm" (Maiskolben) durch den After verstopft. Die Gedärme und Innereien kommen heraus. Die Nieren heißen "Limpala". Das Beuschel kommt in kaltes Wasser, die anderen Innereien werden aufgehängt und das Herz zur besseren Entblutung aufgeschnitten. Jetzt wird der Schweinerücken mit der Braxe durchgehackt. Zur Abkühlung bleibt das Schwein hängen. Das Schwein wird grob zerlegt, wofür es unterschiedliche Vorgänge gibt. Der "Tejpbauch" oder "Tättlbauch", das ist der ganze Schweinebauch vom weiblichen Schwein, auf dem die "Tülln" (Zitzen) sind, ergibt geselcht einen vorzüglichen Speck. Das Karree vom Schweinerücken ergibt geselcht eine besondere Spezialität, das sogenannte Moastabratl. Dieses wurde mit Würst gemeinsam in einen großen verschließbaren Topf oder Kübel gelegt und mit warmem Fett übergossen. Das in Fett eingelegte Fleisch bleibt saftig und überaus geschmackvoll und lange Zeit haltbar. Die Schweineklauen "Haxln" werden auch als "Klachln" bezeichnet und damit die beliebte Klachlsuppe zubreitet. Vereinzelt werden auch die Schweineschwänze mitgekocht. Der Schweinskopf wird zu Silvester oder am Neujahrstag gekocht und als Glücksbringer gegessen. Sauschädelfleisch und weniger hochwertige Fleischteile werden kleingeschnitten in Breinwürste gefüllt. Aus den Schweinsohren und den Schwarten wird die Sulz zubereitet. Kopffleisch wird auch in die Presswurst gefüllt. |