Von der Grenzregion zum Steirischen Vulkanland
Die Südoststeiermark war lange Zeit eine Grenzregion. Zahlreiche Burgen zeugen von einer oft umkämpften Grenze, die sich im 20. Jahrhundert zur Grenze zwischen West und Ost entwickelte. So stellte sich auch die Region dar – als Gegend im äußersten Südosten, im „letzten Eck“. Und wer möchte schon im letzten Eck leben oder gar ein Unternehmen gründen?
1995 mit dem EU-Beitritt Österreichs änderten sich die Rahmenbedingungen in zwei wesentlichen Punkten: Der freie Markt bedeutete freien Wettbewerb, auch für die bis dahin geschützte landwirtschaftliche Produktion und damit enormen Preisdruck. Und zweitens gab es mit dem LEADER-Programm erstmals ein eigenes Budget für regionale Entwicklung, über dessen Verwendung die Region weitgehend entscheiden konnte. Vor diesem Hintergrund trafen sich 14 Bürgermeister rund um Feldbach, allen voran der damalige Bürgermeister von Auersbach Ing. Josef Ober, um gemeinsam ein Konzept für die Zukunft zu entwickeln und es unterstützt durch das LEADER II Programm der EU umzusetzen. Mit der Vision, den Wandel von der Grenzregion zur innovativen und lebenswerten Region zu schaffen, ist so der Grundstein für das Steirische Vulkanland gelegt.
1999 wird schließlich der Verein zur Förderung des Steirischen Vulkanlandes gegründet, und damit auch der Name „Vulkanland“ offiziell. Dahinter steckt die Entscheidung, sämtliche Aktivitäten in der Region mithilfe der Regionsmarke „Steirisches Vulkanland“ zu bündeln und sichtbar zu machen. Die neue Marke hilft, die Stärken und vermeintlichen Schwächen der Region neu zu deuten, und damit vielem wieder eine Be-Deutung zu geben. Der Prozess der Inwertsetzung hat begonnen.
Nachdem der Wandel von der Grenzregion zum Steirischen Vulkanland geschafft war, wurde um 2010 herum mit der Vision 2025 „Zukunftsfähigkeit – menschlich, ökologisch, wirtschaftlich“ die nächste Phase im regionalen Entwicklungsprozess gestartet: Die regionale Lebenskultur, der Lebensraum und die Regionalwirtschaft stehen nun gleichwertig nebeneinander. Ziel ist es, alle drei Bereiche so aus zu gestalten, dass die Region auch in Zukunft die menschlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Grundlagen für eine eigenständige Entwicklung und eine hohe Lebensqualität hat. Die Vision 2025 ist auch Grundlage des regionalen Entwicklungsleitbildes und der LEADER-Strategie der Region.