„Steiermarkweites Ziel ist es, die Jugendarbeit auf kommunaler Ebene zu stärken, sodass nachhaltige Jugendstrukturen und -beteiligung künftig in den einzelnen Gemeinden verankert sind“ so Leonida Ulrich, Regionale Jugendmanagerin. Vor diesem Hintergrund setzt das Regionalmanagement Südoststeiermark. Steirisches Vulkanland im Jahr 2022 das Projekt Bildung und Jugend um. Einen wesentlichen Bestandteil dessen bildet das Pilotprojekt „Junge Südoststeiermark – Intensivbetreuung einer ländlichen Gemeinde“. Durch dieses Projekt soll in einer ländlichen Pilotgemeinde der Aufbau von Jugendstrukturen in die Wege geleitet werden, damit jene Gemeinde Basiswissen, -werkzeug und -strukturen mit auf den Weg bekommt.

Mit der Marktgemeinde Jagerberg, unterstützt durch eine professionelle Projektbegleitung seitens der Landentwicklung Steiermark, wurden in den letzten Monaten Aktivitäten und Maßnahmen zum Aufbau nachhaltiger kommunaler Jugendstrukturen gesetzt.

Gestartet wurde in der Gemeinde mit einem IST-Workshop, um den Status-Quo sowie die aktuellen Bedarfe junger Menschen zu eruieren. Gemeinsam mit Jugendakteur:innen aus den unterschiedlichsten Vereinen wurde erarbeitet, welche Angebote es bereits für junge Menschen in der Gemeinde gibt. Um auch die Sicht der Jugendlichen von Jagerberg einzuholen, wurden im Rahmen eines Zusammentreffens mit rund 15 Jugendlichen im Naturschwimmbad Jagerberg, Ideen zur Planung einer Jugendbeteiligung sowie jugendrelevanter Treffpunkte gesammelt. Mit “#JAWA – City for future” definierten die Jugendlichen ihr eigenes Motto für die Jugendbeteiligung. Im Rahmen dieser Beteiligung entstand bereits unter den Jugendlichen ein Netzwerk, welches die Idee zur Formierung einer eigenen Landjugend für die Marktgemeinde Jagerberg aufgriff.  Mit 18. November 2022 fand bereits die offizielle Gründung der Landjugend Jagerberg mit insgesamt 23 Gründungsmitgliedern statt.

Zur Beteiligung der Jugendlichen von Jagerberg wurde am 19. November 2022, mit kulinarischer Unterstützung durch die Landjugend Jagerberg, ein Ideenworkshop unter dem Titel „#JAWA - City for future“ veranstaltet. Ziel des Workshops war es, künftige Projektideen von Jugendlichen für Jugendliche in der Marktgemeinde Jagerberg zu generieren. In diesem Rahmen nutzten Bürgermeister Viktor Wurzinger und Regionsvorsitzender LAbg. Vizebgm. ÖkR Franz Fartek die Gelegenheit, um der Landjugend Jagerberg Anerkennung und Wertschätzung in Form einer Urkunde und der notwendigen Unterstützung zum Aufbau des Vereines entgegenzubringen. Laut den Ergebnissen des Ideenworkshops sind den Jugendlichen vor allem folgende Themen ein Anliegen:

• Jugendraum (gestalten)
• Snacks- bzw. Getränkeautomaten
• Diskotheken bzw. Bars
• Skatepark

„Vom heutigen Tag nehme ich mit, dass wir als Jugend die Aufgabe haben, uns für unseren Ort einzusetzen, damit wir Positives bewegen können. Als Landjugend-Obmann werde ich mein Bestes geben, um die Gemeinschaft unter uns Jugendlichen zu stärken.“ David Sundl, 18 Jahre.

„Der heutige Nachmittag war für uns als Jagerberg-Jugend ein Meilenstein, da wir ohne Scheu unsere Ideen einbringen konnten. Wir wurden gehört und hoffen auch in Zukunft auf einen Raum der Begegnung, damit wir Jagerberg auch für zukünftige Jugendliche attraktiv mitgestalten können.“ Sophia Fastl, 19 Jahre.

Im Dezember werden die Ideen der Jugendlichen im Rahmen einer Projektwerkstätte intensiv evaluiert und ausgearbeitet, sowie die künftige Zusammenarbeit der Jugendlichen mit der Marktgemeinde Jagerberg forciert. Unterstützung findet die Marktgemeinde dabei auch weiterhin beim Regionalen Jugendmanagement, welches bei Fragen rund um Jugend- und Projektanliegen gerne zur Seite steht.

„Mit dem ‚Identitätsprojekt Jagerberger‘ wurde über Generationen hinweg in allen Bereichen evaluiert und eine Bewusstseinsbildung auf das Vorhandene bzw. auf unsere wunderschöne Heimatgemeinde Jagerberg betrieben. Passend und infolgedessen bin ich sehr froh darüber, dass unsere Marktgemeinde vom Regionalen Jugendmanagement, mit Unterstützung der Landentwicklung Steiermark, als Pilotgemeinde für eine erstmalige Jugendbeteiligung auserwählt wurde. Dank dieses Projektes hat sich bereits eine neue Landjugend gegründet und wir erfahren jugendliche Unterstützung bei der Abwicklung von Projekten, die für uns als auch für unsere Jugend sehr wertvoll ist. Ich bin überzeugt, dass dies der richtige gemeinsame Weg für eine nachhaltige und wertschätzende Zukunft für Jagerberg ist“ berichtet Bürgermeister Viktor Wurzinger.

Für das Jahr 2023 ist seitens des Regionalmanagements Südoststeiermark. Steirisches Vulkanland eine Ausweitung des Projektes „Junge Südoststeiermark“ auf zwei weitere Gemeinden geplant, um weitere Good-Practise-Beispiele für nachhaltige kommunale Jugendarbeit in der Region hervorzuheben.

„In diversen Beteiligungsformaten ist großes Potenzial seitens junger Menschen und ihres Gestaltungsengagements hervorgegangen. Nun liegt es an den Gemeinden, dieses Potential aufzugreifen und dadurch die Weiterentwicklung hin zu einer lebenswerten Gemeinde für junge Menschen sowie deren Verbleib im Steirischen Vulkanland zu sichern.“ erklärt Regionsvorsitzender Franz Fartek.

Das Projekt wird aus Mitteln nach dem Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetz 2018 – StLREG 2018 und vom Land Steiermark, A6, Fachabteilung Gesellschaft unterstützt.

Foto: (c) RMSO