97 in Vergessenheit geraten. Brauchtum hat Regionen oft über Jahrhunderte geprägt und muss diese auch weiterhin prägen – es birgt eine Strategie für die Zukunft. Bräuche sind wertvolle Bestandteile der Lebenskultur einer Regi- on. Ein Schatz, den es zu bewahren, aber auch wei- terzuentwickeln gilt. Al- tes Kulturgut wird hierbei verbreitet und lebendig gehalten. So lernen Kin- der „automatisch“ vieles von der Lebenskultur, den Wurzeln & den Rhythmen der Ahnen-Generationen für ihr eigenes, kraftvol- les Leben. Wurzeln geben Halt und bieten emotiona- le Verankerung. Brauchtümer sind Aus- druck unserer Identität. Neue Zeiten haben neue Bräuche im Vulkanland entstehen lassen. So sind die schlichten Laternen vor den Haustüren und die grüne Beleuchtung der sakralen Objekte - von Straden ausgehend - zum Symbol des Stillen Advents im Vulkanland geworden. Die Feuerweh- ren der Region bringen das Licht aus Bethlehem in alle Häuser. Es liegt an uns, besondere Werte mit besonderen Gesten „ritu- ell“ zu würdigen. So wird aus besonderen gemein- samen Werten ein sinn- volles Brauchtum, das vor dem Gewöhnlichwerden & Abstumpfen bewahrt bzw. die Achtsamkeit für das Wichtige aufrecht er- hält. So bleibt Brauchtum brauchbar. Unsere Rituale, Bräuche und Sitten bestimmen wesentlich das Leben mit – der Mensch braucht Rhythmus. Die jahreszeitliche Posi- tionierung im Vulkanland gibt Halt, schärft den Blick auf das Naheliegende und öffnet Entwicklungs- räume. Wir können stolz auf stark ausgeprägte und intensiv erlebbare Jahreszeiten sein. Nichts spiegelt den Jahreskreis so intensiv wider, wie das Kleid der Natur. Unsere Landschaft bietet uns im Laufe der Jahreszeiten ein einzigartiges Farbenspiel und besondere saisonale Produkte. Bewusste Men- schen gehen und leben mit den Jahreszeiten – sie vertiefen die Verbindung von Mensch und Land- schaft. Überlieferte handwerkliche Techniken in der Nutzbarma- chung von Rohstoffen aus der Land- und Forstwirtschaft sind in punkto Zukunftsfähigkeit vorne dabei. Erntedank