Lebenskultur im Steirischen Vulkanland

99 Spinnen wir dieses Bild weiter: Heute glaubt man verbreitet, dass jeder in der Hyperpersonifizie- rung, absoluten Freiheit und Unabhängigkeit sein Ideal & seine Verwirkli- chung findet. In der ge- meinsamen Musik einigt sich das Orchester oder der Chor auf ein Stück (z.B. besonders schöner Lebensraum), man be- stellt einen Dirigenten (z.B. wählt die Gemein- deführung) und legt die Stimmenverteilung fest (je nach Talent, Lage und Können) – dann: - stimmt man sich auf ei- nen gemeinsamen Grund- ton ein (z. B. liebevoller Umgang mit der Land- schaft & Miteinander) - dieser ist die Resonanz- basis - es nimmt der Dirigent den Taktstock, um den Rhythmus anzuleiten und - alle legen geordnet nach Einsatz, Noten und Rhyth- mus los. So lehrt das gemeinsame Musizieren vieles: Warum hält der Dirigent gerade den Taktstock? Warum muss man sich vorher auf Stück (Perspektive) und Stimme (Talent & Nei- gung) einigen? Warum übt jeder „seine Stimme“ allein, um im Gesamten dann seinen (passenden) Beitrag zu bringen? Wir sind als Menschen in viele „Kreise“ eingebet- tet – beginnend bei der Familie, der Firma, den Freunden, in der Dorfge- meinschaft, der Gemein- de, der Region, in der Steiermark, etc. – und überall werden Stücke gespielt. Teilweise spielen wir mit oder haben die Leitung inne. Wenn es uns gelingt, gemäß unseren Talenten die Harmonie in diesen Ebenen zu halten oder in sie hinein zu brin- gen, werden wir authen- tisch. Diese Echtheit wird als Charisma und Vorbild wahrgenommen. Wir be- kommen eine besondere Ausstrahlung und eine er- höhte Wirksamkeit. Das Bild des Orchesters bzw. Chores hilft uns in der Gemeinschaft die Wichtigkeit von geteilter Perspektive, Talent (und dessen Einteilung), Lei- tung, von Resonanz und Rhythmus zu verstehen. Erde familiär Mensch Gemeinde Region Familie Beruf bzw. Freunde etc. Prinzip Resonanz: je größer die „Kreise“ werden, desto mehr muss auf Stimmung und Takt geachtet werden. Volkstanz & Bandltanz

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