Winterbegrünung ist Klimaschutz
4. Oktober 2019
Winterbegrünung ist aktiver Klimaschutz
Jene Äcker, die im Winter „g´schlampert“ ausschauen, sind erfahrungsgemäß die mit dem meisten Bodenleben und der höchsten Klimaschutzwirkung, brachte es Vulkanland-Geschäftsführer Michael Fend auf den Punkt. Er brach gemeinsam mit Vulkanland-Obmann-Stellvertreter Franz Fartek und Regionalwissenschaftler Christian Krotscheck eine Lanze für durchgehend begrünte Äcker. Dabei geht es Fartek nicht um den berühmten Fingerzeig, sondern um mehr Bewusstsein für die daraus resultierenden enormen, auch wirtschaftlichen Vorteile. Er sieht sich selbst als Lernenden. Das ambitionierte Ziel, so Fartek: „In fünf Jahren sind alle Äcker im Vulkanland durchgehend begrünt.“
Die Wirkung einer durchgehend begrünten Ackerfläche verdeutlichte Krotscheck in Zahlen. „Auf die Ackerflächen der Region hochgerechnet geht es um 900.000 Tonnen weniger Bodenabtrag, um über 6.000 Tonnen weniger Verlust an organischer Substanz und fast vier Millionen Kubikmeter mehr Wasserspeicherung jährlich“, rechnete er vor. Die Speicherwirkung überraschte den Wissenschaftler am meisten. Auf die geschätzten 36.000 Hektar Ackerfläche im Vulkanland bedeute das 1,3 Millionen Euro weniger Stickstoff- und Phosphordünger und 1,7 Millionen Euro weniger Dieselverbrauch. Aber den zentralen Wertschöpfungsfaktor ortet Krotscheck im Wasser, das im Boden bleibt. Mit nicht einmal zwei Euro pro Kubikmeter bewertet ginge es um über 7 Millionen Euro Wasser, das in Zeiten des Klimawandels der Boden für seine Fruchtbarkeit bitternötig habe. Krotscheck weiter: „Wasserspeicherung bedeutet vor allem auch Kühlung der Landschaft, durch Verdunstungskälte. Dabei bringe das Wasser im Acker die Leistung von einer Million klimatisierten Häusern.“
(c) Foto & Text: Roman Schmidt
Zukunftsfähiger Boden im Vulkanland [Mehr…]