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Zur Eröffnung der neuen Museumssaison, jeweils im Frühjahr eines Jahres, sind Museumsmitarbeiterinnen und –mitarbeiter, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Kulturschaffende sowie Vertreterinnen und Vertreter der Presse eingeladen, im Rahmen einer Studienfahrt einen Tag lang einige unserer Mitgliedsmuseen zu besuchen.
Im Rahmen der Studienfahrt 2009 wurden das Heimatmuseum Ilz, das Lebende Museum Berghofer Mühle in Fehring, das Geo Info in Kapfenstein sowie zwei unserer neuen Mitgliedsmuseen, das 1. Österreichische Vulkanmuseum und die Historische Hagelabwehrraketen-Abschusshütte besucht.
Darüber hinaus wurde ein Teilstück des Geo Trail in Kapfenstein, einer der Spuren-Wanderwege des Vulkanlandes, erwandert.
In Ilz führte Museumsleiter Altbürgermeister Willibald Schmidt durch sein vorbildlich eingerichtetes Heimatmuseum und wusste auf die vielen an ihn gerichteten Fragen kompetent und launisch Auskunft zu geben.
Nach der anschließenden Vorstellung der Gemeinde durch Bürgermeister Hannes Fürndratt präsentierten die Ilzer Betriebe Turza Fleisch- und Wurstqualität ihre mehrfach ausgezeichnete „Vulkanland-Braune“ und Walter Brunner die Produktlinie Steierermost. Bei der folgenden Verkostung konnten wir uns von der Qualität der beiden Firmen und ihrer Produkte überzeugen: wir können sie nur weiter empfehlen. Damit nicht genug wurden wir reich beschenkt verabschiedet: die Frauen der Arbeitsgruppe Sölwa g´mocht hatten für uns „sölwa g´mochte“ Marmelade eingepackt. Vielen Dank an alle in Ilz!
Beim Lebenden Museum Berghofer-Mühle angekommen wurden wir vom Fehringer Bürgermeister Mag. Johann Winkelmaier begrüßt. Bei der anschließenden Führung durch die Mühle präsentierte uns Liane Berghofer, eine der drei Berghofer-Schwestern, die gemeinsam die Mühle und die angeschlossene Landwirtschaft führen, ihr „Lebendes Museum“. Ein Teil der Betriebsanlagen und Geräte, so u. a. die Anlage zur Erzeugung von elektrischem Strom durch Wasserkraft, wurden 1916 eingerichtet und sind heute noch in Verwendung. Frau Berghofer sen. führte uns in die Geheimnisse des Brotbackens ein: unter ihrer Anleitung wurden Teig geknetet und Brötchen geformt - die überaus gelungenen Ergebnisse dieser Interaktion können Sie hier sehen.
Über die Mittagspause auf Schloss Kapfenstein gibt es nicht viel zu sagen … außer, dass Sie das Restaurant der Familie Winkler-Hermaden unbedingt besuchen sollten! Nicht nur der Blick von der Schlossterrasse ist einmalig: wie wir uns überzeugen konnten, sind es auch Küche und Keller.
Nach einem Vormittag, an dem sich Kultur und Lukullisches die Waage gehalten hatten, übernahm Bürgermeister Franz Nell die Reiseleitung für den ersten Teil des Nachmittags. Von Schloß Kornberg abwärts Richtung Geo Info erwanderten wir einen Teil des Geo Trail: Dr. Ingomar Fritz, Leiter der Abteilung Geologie und Bergbau am Steiermärkischen Landesmuseum Joanneum, führte dabei fachkundig durch mehrere Millionen Jahre Erdgeschichte und es war ein besonderes Erlebnis, an den einzelnen Stationen des Geo Trail immer wieder Blicke in die Erdgeschichte werfen zu können.
Klein aber fein, mit diesem Attribut frei nach einem bekannten Sprichwort könnte man auch das Geo Info Kapfenstein versehen: die Präsentation einer ehemals privaten Sammlung im Gemeindezentrum entspricht allen museumsrelevanten, didaktischen und gestalterischen Vorgaben. Wir gratulieren den Verantwortlichen zu dieser gelungenen Umsetzung!
Wir wären nicht im Steirischen Vulkanland, würde der Besuch bei einem Bürgermeister nicht mit einer Einladung durch denselben enden: Olivin, das ist nicht nur ein Mineral vulkanischen Ursprungs: Olivin nennt das Weingut Winkler Hermaden auch seinen ausgezeichneten Cuvée, den uns Franz Nell zum Abschluss unseres Besuches in Kapfenstein kredenzt hat. Natürlich gab es dazu auch etwas „Festes“ zu verkosten: „Hoadntommerl“, früher ein Essen der „armen Leut“, ist inzwischen zu einem Geheimtipp für Feinschmecker geworden. Es hat uns sehr gefallen, es hat uns wunderbar geschmeckt – danke, Franz!
In Gniebing angekommen erwartete uns bereits der Obmann des Steirischen Vulkanlandes Ing. Josef Ober um unsere Gruppe willkommen zu heißen. Nach der Vorstellung der Gemeinde durch Bürgermeister Manfred Promitzer führte uns Prof. Johann Schleich durch „sein“ 1. Österreichisches Vulkanmuseum.
Von hier aus ging es mit dem Bus weiter zu einem der wohl entzückendsten Plätze des – natürlich – an einem der Spuren-Wege gelegenen Punktes des Vulkanlandes: der Kapelle von Gniebing. Hier, auf einer Hügelkuppe gelegen, befindet sich auch das wohl kleinste „Museum“ des Vulkanlandes: die Historische Hagelabwehrraketen-Abschusshütte, eine gerade einmal 2 x 3 Meter kleine Bretterhütte, in der die zur Hagelabwehr verwendeten Raketen gelagert wurden.
Natürlich endete der Besuch dieses Museumsstandortes wie bereits die anderen Besuche vorher an diesem Tag auch: lukullisch, mit einem Kesselgulasch, von den Gulasch-Profis des Kulturvereines Gniebing am offenen Feuer neben dem Museum zubereitet. Dazu der durch nichts gestörte Blick vom Gniebinger Hügel in das Vulkanland und in den beginnende Sonnenuntergang ...
Passend zum Jahr der Astrologie besuchten wir anschließend, last but not least, die Sternwarte in Auersbach, wo uns Mag. Emmerich Frühwirt in die Geheimnisse der Sternenkunde einführte.
Der Tag klang, wie es bei uns seit Asterix und Obelix und den Römern so Brauch ist, aus: im Sonnenuntergang ein Vulkanlandbuffet, Cervesa, Wein, … und freundliche Menschen in bester Stimmung.
Allgemeine weiterführende Informationen zum Season Opening erhalten Sie hier.
Fotos: Heinz Kranzelbinder (Roman Schmidt)
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